Wissenschaftliche
Berichte - FZKA 6163
Zusammenfassung
Rauchgase von Abfallverbrennungsanlagen
enthalten Schadstoffe wie polychlorierte Dioxine und Furane (PCDD und PCDF)
sowie Quecksilber in Form von Hgo und Hg2+. Zur Verminderung
von Restemissionen werden zunehmend Flugstromverfahren eingesetzt, bei
denen Aktivkohle oder Herdofenkoks gemischt mit Branntkalk verwendet werden.
An einer Katalysator-
und Sorptionsanlage (KASO) zur Behandlung von gasförmigen Restschadstoffen
wurde untersucht:
-
ob die Adsorption am Sorbens
in der Flugphase oder auf den Filterschläuchen stattfindet,
-
welchen Einfluß die Verweilzeit
des Sorbens im Gasstrom und der Branntkalk auf die Sorption ausüben
und
-
wie sich die Herdofenkoks-Konzentration
auf die Sorption auswirkt.
Untersucht wurde die Sorption
von Chlorbenzol als Leitsubstanz (5 mgC/Nm3) für flüchtige
organische Komponenten an Herdofenkoks/Branntkalk-(HOK/CaO-)Mischungen
in den Zusammensetzungen 4, 10, 20 und 30 %. Die Verweilzeiten dieser mit
einer Zweistoffdüse in den Gasstrom eingespeisten Sorbentien betrugen
zwischen 4,5 und 18 s, bevor sie auf einen Schlauchfilter abgeschieden
wurden. Den Untersuchungen zufolge findet die Sorption nicht am Sorbens
im Gasstrom statt, sondern im wesentlichen am abgeschiedenen Sorbens auf
den Filterschläuchen. Des weiteren zeigt sich, daß weder die
Verweilzeit des Sorbens im Gasstrom im genannten Bereich von 4,5 bis 18
s noch die Anströmgeschwindigkeit am Schlauchfilter im Bereich von
1 bis 4,1 cm/s einen Einfluß auf die Sorption ausübt, wenn die
HOK-Konzentration im Rohgas konstant gehalten wird. Die Sorptionsgrade
erreichen Werte von 40 % bei Einsatz des 4, 20 und 30prozentigen HOK/CaO-Mischung,
wenn die HOK-Konzentration im Gasstrom auf 100 mg/Nm3 konstant
gehalten wird. Mit der 10prozentigen HOK/CaO-Mischung werden unter den
genannten Bedingungen sogar Sorptionsgrade von 54 % erzielt.
Mit steigender HOK-Konzentration
im Bereich von 50 bis 300 mg/Nm3 nimmt die Sorption zu. Im Bereich
von 50 bis 100 mg/Nm3 steigt bei einer 10prozentigen Mischung
aus HOK und CaO die Sorption von 32 auf 54 %. Anschließend nimmt
sie in etwas geringerem Maße linear bis zu 84 % bei 300 mg HOK/Nm3
zu. Allerdings führt eine höhere Sorption zu einer höheren
Staubmenge. In den entsprechenden Versuchen stieg die HOK/CaO-Konzentra-tion
von 0,5 auf 3 g/Nm3.
Separation of Chlorobenzene
by Means of Carbon Entrainment Process at the KASO Facility
Abstract
Flue gases from waste incineration
plants typically contain pollutants such as polychlorinated dioxins, furans
(PCDD/PCDF), and mercury in the form of Hg° and Hg2+. The
direct injection of carbon into the gas stream (carbon entrainment process)
is increasingly being used for the reduction of residual emissions. Tests
were performed with a catalytic converter and sorption facility (KASO)
on a pilot plant scale using activated carbon or lignite carbon (HOK) mixed
with burned lime (CaO). Investigations into volatile pollutant behavior
were carried out in this air cleaning system to accomplish the following
objectives:
-
whether adsorption takes place
on the sorbent in the flow phase or in bag filters,
-
the effects of sorbent residence
time in the gas flow and of burned lime on sorption, and
-
the effects of HOK concentration
in the gas flow on the sorption.
Chlorobenzene (5 mgC/std.m³)
was used as a model compound for halogenated organic hydrocarbons such
as PCDD and PCDF.
The experimental results
showed that
-
sorption mainly takes place
at the separated sorbent on the filter hoses;
-
irrespective of the residence
time (4.5 – 18 s), the 10% HOK/CaO mixture with sorption rates of 54% led
to better results than the 4%, 20% and 30% mixtures at constant HOK raw
gas concentrations;
-
an optimum sorption rate of
54% was obtained for the 10% sorbent at a HOK raw gas concentration of
100 mg/std.m³.
Investigations into the separation
of mercury vapor (Hg° and Hg2+) from simulated flue gases
of waste incineration plants will be carried out in the near future.