Untersuchung
mechanischer Eigenschaften von Schichtsystemen
Kurzfassung
In
diesem Bericht werden die mechanischen Eigenschaften von Schichtsystemen
nach zwei Aspekten hin untersucht. Zunächst werden experimentelle
und numerische Studien zur Bestimmung des Elastizitätsmoduls und der
Härte dünner Schichten mit Hilfe der Mikroeindrucktechnik vorgestellt.
Ziel ist dabei Charakterisierung des Substrateinflusses auf die abgeleiteten
effektiven Eigenschaften des gesamten Schicht-Substratverbundes. Es wird
anschließend eine neue Extrapolationsrelation vorgestellt, mit der
sich die reinen Schichtparameter für Eindrucktiefen gegen Null berechnen
lassen.
Im
zweiten Teil dieses Berichts wird eine neue Probe zur Charakterisierung
der Bruchfestigkeit von Grenzflächen vorgestellt. Der experimentelle
Teil und die Auswerteprozedur in Verbindung mit der Methode der Finiten
Elemente werden ausführlich beschrieben. Mit Hilfe eines substratseitig
eingeschliffenen Stempels wird ein zirkularer Grenzflächenriss initiiert
und optisch vermessen. Die Simulation des Experiments liefert die notwendigen
Parameter zur Berechnung des komplexen Spannungsintensitätsfaktors
(cSIF). Das Konzept der Spannungsintensitätsfaktoren zur Beschreibung
von Interfacerissen wird diskutiert und eine neue Skalierung einer weit
verbreiteten charakteristischen Länge vorgeschlagen. Die Analyse liefert
die Phasendiagramme der Spannungsintensitätsfaktoren, die eine Charakterisierung
des Grenzflächenversagens ermöglichen. Die Ergebnisse von Untersuchungen
an Metall-Epoxid-Proben lassen sich mit einem einfachen Versagenskriterium
beschreiben.
Des
Weiteren befasst sich diese Arbeit mit Metall-Zahnkeramik-Verbunden, wie
sie in der Dentaltechnik Anwendung finden. Dazu wurde der Stempeltest modifiziert,
um den Radius des Grenzflächenrisses mit Hilfe der Ultraschalltechnik
bestimmen zu können. Die Durchführung und Zuverlässigkeit
der Risslängenmessung wird beschrieben und mit den Ergebnissen einer
optischen Methode verglichen. Der modifizierte Stempeltest, eine Kombination
aus Probe und Ultraschall-Prüfkopf, wurde in ihren Abmessungen variiert,
um einen größeren Mixed-Mode-Bereich abzudecken. Die Phasendiagramme
der Metall-Zahnkeramik-Proben zeigen ein unsymmetrisches Bruchverhalten
bezüglich des positiven und negativen K2-Bereichs,
das nicht durch ein einfaches Versagenskriterium erfasst werden kann.
Determination
of Mechanical Properties of Layered Materials
Abstract
This
report deals with the mechanical properties of layered materials from two
different points of view. At first experimental and numerical studies of
the evaluation of the elastic modulus and hardness by micro indentation
technique are presented. The aim is to characterize the influence of the
substrate on the derived effective materials parameters of the layer and
the substrate. A new relation is proposed to extrapolate the pure elastic
modulus and hardness of the layer to indentation depth zero.
This
report also presents a new fracture test specimen to characterize the fracture
of the interface toughness between dissimilar materials. The experimental
part and evaluation procedure are combined with a finite element analysis
and described in detail. A circular interface crack is initiated by a substrate-sided
dragged-in punch. The simulation of the experiment using the finite element
method yields the parameters to calculate the complex stress intensity
factor (cSIF). The concept of the stress intensity factors of interface
cracks is discussed and a scaling modification of a widely used characteristic
length is proposed. The analysis yields a cSIF-phase-diagram as a tool
to characterize the failure of the adhesion. The failure of the interface
of metal-epoxy compounds can be described by a simple fracture criterion.
Furthermore
this study deals with porcelain fused metal (PFM) normally used in dentistry.
The punch test was modified to determine the radius of the interface crack
by ultrasonic technique. The principle of the experiment is described and
its reliability is proven by optical measurements. The modified punch test,
which is a combination of the sample and an ultrasonic probe, was varied
in dimension to expand the mixed-mode domain. The phasediagram of the porcelain
fused metal shows an unsymmetrical failure behaviour regarding the positive
and negative K2-domain
and can not be described by a simple criterion.