Forschungszentrum Karlsruhe - Wissenschaftliche Berichte - FZKA 6722
Comparison
and Interpretation Report of the OECD International Standard Problem No. 45
Exercise (QUENCH-06)
W.
Hering, Ch. Homann, J.-S. Lamy, A. Miassoedov, G. Schanz, L. Sepold, M.
Steinbrück
Abstract
The
International Standard Problem (ISP) No. 45 is part of the overall ISP program
of the
OECD/NEA and
is dedicated to the behavior of heat-up and delayed reflood of fuel elements in
nuclear reactors during a hypothetical accident. ISP-45 is related to the
out-of-pile bundle quench experiment QUENCH-06, performed at Forschungszentrum
Karlsruhe (FZK), Germany, on December 13, 2000. Special attention was paid to
hydrogen production.
To assess
the ability of severe accident codes to simulate processes during core heat-up
and reflood at temperatures above 2000 K, the behavior of the bundle during the
whole experiment should be calculated on the basis of the necessary
experimental initial and boundary conditions, but without knowing further
experimental details. In this so-called blind phase 21 participants from 15
nations contributed with 8 different code systems (ATHLET-CD, ICARE/CATHARE,
IMPACT/SAMPSON, GENFLO, MAAP, MELCOR, SCDAPSIM, SCDAP-3D). Additionally,
posttest calculations using the in-house version SCDAP/RELAP5 mod3.2.irs are
used for comparison. After the end of the blind phase all measured data were
made available and the participants were invited to deliver a second calculation,
where this knowledge could be used (socalled open phase). In this report,
results of the blind calculations are presented, analyzed, and compared to
experimental data.
During
heat-up most results do not deviate significantly from one another, except as a
consequence of some obvious user errors, so that a definition of a mainstream
is justified. For the quench phase the lack of adequate hydraulic modeling
becomes obvious: some participants could not match the observed cool-down
rates, others had to use very fine meshes to compensate code deficiencies. To
overcome this insufficiency some newly developed reflood models were used in
MAAP and MELCOR.
In
QUENCH-06, oxide layers were thick enough to protect the cladding from melting
and failure below 2200 K, so that no massive hydrogen release during reflood
was found. This behavior could be simulated by most of the codes with commonly
used oxidation models, if no shattering options were used arbitrarily. With
respect to calculated hydrogen production the mainstream shows a spreading of
±15 % prior to reflood initiation and a range of ±40 % after reflood. However,
a group of SCDAPSIM users activated an extreme shattering option, which
overestimates the produced hydrogen mass by a factor of 5. In the mainstream, most
of the participants calculated correctly that no bundle damage occurred,
whereas others calculate slight material relocations, mainly due to
overestimation of the cladding temperatures.
However,
detailed inspection showed that the codes still have difficulties to predict
correctly the bundle initial conditions for reflood. Another surprising finding
was that the energy balance has to be checked prior to further interpretation
of the results. Lacking user experience and problems to model the QUENCH facility
adequately was a main reason for larger deviations.
In the open
phase 9 participants delivered results in time, a further participant with some
delay; lacking manpower or time was mentioned as main reason for not
participating in the open phase. The results show that their codes are able to
simulate adequately the QUENCH-06 experiment. Some participants performed
successful error corrections as well as code improvements. The spreading of the
results, e.g. the spreading of the calculated hydrogen mass was reduced
significantly.
Vergleich und Interpretation der Ergebnisse des
Internationalen Standard-Problems Nr. 45 der OECD (QUENCH-06)
Zusammenfassung
Das Internationale Standard Problem (ISP) No. 45 ist
Teil des allgemeinen ISP Programms der OECD/NEA und bezieht sich auf die
Untersuchung des Kernverhaltens in Kernkraftwerken beim Aufheizen und
verzögertem Fluten während eines angenommenen Unfalls. Als Basis für ISP-45
wurde am 13. Dezember 2000 Versuch Nr. 6 in der out-of-pile Versuchsanlage
QUENCH im Forschungszentrum Karlsruhe durchgeführt. Ein wesentliches Ziel war
die Untersuchung des Wasserstoffquellterms.
Um den Stand von Kernschmelzcodes für die Simulation
der Kernaufheizung und der Abschreckung mit Wasser (quench) bei Temperaturen
oberhalb von 2000 K beurteilen zu können, wurden in der sogenannten blinden
Phase nur die notwendigen Anfangs- und Randbedingungen für die Rechnungen
vorgegeben, aber keine weiteren experimentellen Einzelheiten. An dieser Phase
beteiligten sich 21 Organisationen aus 15 Staaten mit 8 Code-Systemen
(ATHLET-CD, ICARE/CATHARE, IMPACT/SAMPSON, GENFLO, MAAP, MELCOR, SCDAPSIM,
SCDAP-3D). Außerdem wurden eigene Nachrechnung mit SCDAP/RELAP5 mod3.2.irs
gemacht. In diesem Bericht werden die berechneten Ergebnisse dargestellt,
analysiert und mit den Messungen verglichen.
Während der Aufheizphase weichen die meisten
Ergebnisse nicht wesentlich voneinander ab, außer als Folge von
offensichtlichen Benutzer-Fehlern. Dies rechtfertigt die Definition eines sogenannten
„Hauptfeldes“. Für die Abschreckphase zeigt sich, dass die Modellierung der
Thermohydraulik unzureichend ist: einige Teilnehmer konnten die beobachteten
Abkühlraten nicht nachvollziehen, andere mussten ein sehr feines Gitter
benutzen, um Unzulänglichkeiten des Rechenprogramms auszugleichen. Um dieses
Defizit zu beheben, wurden in MAAP und MELCOR neue Modelle entwickelt und
eingesetzt.
Im Versuch QUENCH-06 verhinderte eine hinreichend
dicke Oxydschicht ein Versagen der Hüllrohre unterhalb von etwa 2200 K und
damit die Freisetzung von metallischer Schmelze. Dieses Verhalten konnte in den
meisten Rechenprogrammen mit den normalen Oxidationsmodellen beschrieben
werden, wenn nicht willkürlich ein Abplatzen der Oxidschicht angenommen wird.
Im „Hauptfeld“ erhöhte sich die Streuung der berechneten freigesetzten H2-Masse
von ca. ±15 % vor dem Fluten auf ca. ±40 % nach dem Fluten. Verschiedene
Anwender von SCDAPSIM überschätzten jedoch die freigesetzte Wasserstoffmenge um
einen Faktor 5 durch die Annahme einer sehr umfangreicher Entfernung der
schützenden Oxydschicht. Im Hauptfeld wurde von den meisten Teilnehmern richtig
berechnet, dass keine Zerstörung des Bündels eintritt, während andere
Teilnehmer kleinere Schmelzeverlagerungen -Bildung berechnen, meist wegen einer
Überschätzung der Hüllrohrtemperaturen.
Eine detaillierte Untersuchung zeigte auch, dass die
Codes noch Probleme mit der korrekten Berechnung der Anfangsbedingungen im
Bündels zu Beginn des Flutens haben. Eine weitere überraschende Erkenntnis ist,
dass die Energiebilanz sorgfältig überprüft werden muss, bevor man an die
Interpretation der Ergebnisse gehen kann. Fehlende Erfahrung der Codebenutzer
sowie Schwierigkeiten bei der angemessenen Modellierung der QUENCH-Anlage waren
die Hauptursache für größere Abweichungen.
In der offenen Phase lieferten 9 Teilnehmer
termingerecht Ergebnisse ab, ein weiterer mit Verzögerung; fehlendes
Arbeitspotential oder fehlende Zeit wurde von den anderen als Hauptgrund
angegeben, nicht an der offenen Phase teilzunehmen. Die Ergebnisse zeigen, dass
die Codes das Experiment QUENCH-06 zufriedenstellend analysieren können. Einige
Teilnehmer haben Fehler korrigiert oder den Code verbessert. Die Streuung der
Ergebnisse, z. B. der H2—Masse, wurde deutlich reduziert.
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