Forschungszentrum Karlsruhe - Wissenschaftliche Berichte - FZKA 6791
Metallische Doppelinselstrukturen mit hohen Tunnelleitwerten
Bernhard Limbach
Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wurden experimentelle
Untersuchungen von Einzelladungseffekten in metallischen Doppelinselstrukturen
durchgeführt. Für die Herstellung der Proben wurde ein doppeltes
Schattenbedampfungsverfahren angewendet, das es ermöglicht, die Eigenschaften
der mittleren und der äußeren Tunnelkontakte unabhängig voneinander zu wählen.
Da die Kenntnis der Tunnelleitwerte der einzelnen Kontakte wichtig für die
Auswertung war, wurden zwei der Proben mit einem besonderen Layout hergestellt,
mit dem die Kontaktleitwerte direkt bestimmt werden konnten.
An den Proben wurden in einem 3He/4He-Entmischungskryostaten
Messungen des Linear-Response-Leitwerts in Abhängigkeit von der Temperatur und
von den Transport- und Gatespannungen durchgeführt.
Ziel war, den Einfluss von Tunnelprozessen höherer
Ordnung, die in der einfachen sequentiellen Beschreibung der sogenannten
orthodoxen Theorie nicht berücksichtigt werden, zu studieren. Dazu wurden
Proben untersucht, die Kontakte mit Tunnelleitwerten in der Nähe des
Quantenleitwerts besitzen.
Bei tiefen Temperaturen konnten deutliche
Abweichungen vom sequentiellen Modell in Form eines logarithmischen Abfalls des
Maximalleitwerts mit sinkender Temperatur nachgewiesen werden, wie er von der
Störungstheorie zweiter Ordnung vorhergesagt wird. Mit Hilfe der Messungen
konnte die Probenenergie, die die Kopplung zwischen den Inseln charakterisiert,
als Skala für die Temperaturabhängigkeit der Korrektur identifiziert werden.
Strong
tunneling in metallic double island structures
Abstract
In
this work single charge tunneling effects in double island structures have been
studied experimentally. The samples were produced using a twofold shadow
evaporation technique which allows to choose the parameters of the tunnel
junctions independently for the middle and the outer junctions. As the
knowledge of the conductance of each junction is essential for comparison with
theory, two of the samples were produced with a special layout which allows the
direct determination of the junction conductances.
The samples
were investigated in a 3He/4He-dilution refrigerator by
measuring the linear response conductance through the system in dependence of
temperature and the bias- and gate voltages.
The
objective was to study the influence of higher order tunneling events which are
not accounted for in the simple sequential model of the so called orthodox
theory. For this purpose samples with junction conductances near the
conductance quantum were investigated.
At low
temperatures significant deviations from the sequential model could be
demonstrated. They manifest in a logarithmic decrease of the maximum
conductance with decreasing temperature, as it is predicted by second order
perturbation theory. The scale for the temperature dependence of the
logarithmic correction could be deduced from the measurements and shows up to
be the energy parameter which characterizes the coupling between the two
islands.
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