Forschungszentrum Karlsruhe - Wissenschaftliche Berichte - FZKA 6799
EMSIC - Ein pfiffiges Verfahren zur Entölung von Metall- und Glas-Schleifschlämmen
J. Schön, K. Buchmüller, N. Dahmen, P. Griesheimer, P.
Schwab, H. Wilde
Zusammenfassung
Bei der spanabhebenden Bearbeitung von Metallen mit
nicht wassermischbaren Kühlschmierstoffen fallen in Deutschland jährlich ca.
70.000 Tonnen Metallschleifschlämme an. Diese Materialien enthalten neben den
Metallen noch größere Mengen an Bearbeitungsölen und werden deshalb nach dem
Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz als "Abfälle zur Verwertung"
eingestuft. Auf Grund des Ölgehalts ist eine direkte Verwertung der
Schleifschlämme in metallurgischen Schmelzprozessen nicht möglich. Es muß eine
Entölung vorgeschaltet werden. Im vorliegenden Bericht werden die
physikalischen und chemischen Eigenschaften der Metallschleifschlämme
diskutiert. Verschiedene Methoden zur Entölung auf der Basis von mechanischen
und vakuumthermischen Verfahren, sowie Waschprozesse mit wässrigen und
organischen Lösungen werden vorgestellt. Detailliert wird das im
Forschungszentrum Karlsruhe, ITC-CPV, entwickelte Verfahren der "trockenen
Wäsche" mit überkritischem Kohlendioxid dargestellt, das eine Rückführung
der Kühlschmierstoffe in den Bearbeitungsprozess und ein Recycling der
Metallkomponente erlaubt. Die Grundlagen und die Entwicklung des Verfahrens
werden anhand von Studien der wesentlichen Prozessparameter erläutert. Über
Betriebserfahrungen, die bei der Behandlung der verschiedenen Schleifschlämme
und Späne sowie verpressten Materialien gesammelt wurden, wird berichtet.
Scale-Up-Studien vom Gramm-Maßstab im Labor bis zum technischen Maßstab in
einer Pilotanlage mit mehreren hundert Kilogramm Material werden vorgestellt.
Es werden die Kosten der "trockenen Wäsche" mit Kohlendioxid
diskutiert und mögliche zukünftige Einsatzbereiche für das Verfahren
aufgezeigt.
EMSIC
– a crafty process for the deoiling of metal cutting residues
Abstract
In
Germany, about 70,000 tons of oil contaminated metal cutting residues are
accumulated every year from different metal working processes. The chemical
composition and the physical properties of these metal residues are described
briefly. These materials are classified by the german law
“Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz” as a waste for utilization. The best
way of utilization is the recycling of the metal in the melting process and
recycling of the recovered oil in the metal working process. Therefore, in the
past several procedures for the deoiling of meal grinding and cutting residues
have been developed and are presented here. Mechanical treatment, vacuum
destillation or washing methods are used for the deoiling step. Some of these
techniques are in technical and commercial application, others are in the
R&D state up to pilot plant scale. A new deoiling process was developed in
the Forschungszentrum Karlsruhe, ITC-CPV, using supercritical carbon dioxide
for the treatment of the oil contaminated residues. This process, entitled
EMSIC, works like a dry washing process with total recycling of the carbon
dioxide. The quality of the machining oil recovered from the residues permits
the recycling of the oil in the metal working processes. The oil content of the
treated metal residues is lower than 0.5 wt.% and allows the recycling of the
metal in the melting process. The development of the EMSIC process and studies
on the main process parameters are described in detail. Results of scale-up
studies and the experience of the technical application are discussed,
including the costs of this deoiling process.
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