Forschungszentrum Karlsruhe - Wissenschaftliche Berichte - FZKA 6905
Methanol-Dampf Reformierung im Mikrostrukturreaktor zur Wasserstofferzeugung für Brennstoffzellenfahrzeuge
P. Pfeifer
Zusammenfassung
Die Erzeugung von Wasserstoff im Automobil ist
aufgrund der Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften zur Abgaskontrolle bzw.
zur Bereitstellung von Null-Emissionsfahrzeugen von enormem Interesse. Die
Mikrosystemtechnik kann ein Lösungsansatz sein, um Anforderungen an die Dynamik
solcher on-board Systeme zu gewährleisten. Extrem hohe Wärme- und
Stoffübertragungskoeffizienten in Mikrostrukturapparaten könnten außerdem die
Apparategröße und die Wärmeverluste verringern.
In dem vorliegenden Bericht werden die
Entwicklungsschritte der Beschichtungstechnik, der Katalysatorentwicklung sowie
deren Charakterisierung und Untersuchung im Hinblick auf die Skalierung von
metallischen Mikroreaktoren für die katalytische Reformierung von Methanol
dargestellt. Die Tauglichkeit der Katalysatorschichten sowie der Eignung der
Mikroreaktoren für die gewählte Reaktion und den dynamischen Betrieb werden
gezeigt.
Durch eine Modifikation des bekannten
Washcoat-Verfahrens wurde die Einbringung von Katalysatoren in Mikrostrukturapparate
aus Metall mit Kanaldurchmessern von 100-300 µm ermöglicht, indem eine
Nanopartikel-Polymer Dispersion zur Beschichtung verwendet wurde. Damit war
sowohl eine Vorab-Beschichtung als auch eine Nachträgliche Beschichtung, d.h.
eine Beschichtung der Kanäle vor bzw. nach dem Fügeprozeß der
Mikrostrukturfolien zum Mikroapparat möglich. Dies ist insbesondere wichtig, da
die Beschichtung den Fügeprozeß bzw. umgekehrt beeinflussen kann. Die
Herstellung von homogen verteilten Schichtdicken wurde durch Überprüfung
mittels Hitzdrahtanemometrie experimentell validiert.
Die Katalysatorentwicklung konzentrierte sich auf
Palladium- und Kupferkatalysatorsysteme. Dabei waren Variationen der
Beschichtungstechnik je nach Katalysatorsystem notwendig. Bei den Palladiumsystemen
wurde ein zusätzlicher Imprägnierschritt notwendig, der entweder vor der
Dispergierung der Träger-Nanopartikel (Vorab-Imprägnierung) oder nach der
Herstellung der Trägerschicht (Nachträgliche Beschichtung) erfolgen konnte.
Beim Kupfersystem wurden CuO Nanopartikel mit anderen Sorten Nanopartikeln
entweder in der Dispersion, d.h. durch Naßmischung, oder durch einen der
Präparationsfolge vorgelagerten Hochenergie-Mahlprozess, d.h. Trockenmischung
vermischt.
Die Katalysatoren wurden bezüglich der katalytisch
aktiven Oberfläche durch Adsorptionsexperimente, im Hinblick auf Reduzier-
sowie Oxidierbarkeit und der Verteilung der aktiven Spezies unter Variation der
Präparationparameter ausführlich untersucht.
Die Untersuchung aller Katalysatoren in einem 2-Folien
Testreaktor sowie die Variation der Reaktionsparameter wurde benutzt, um den
Methanolumsatz pro aktivem Katalysatorzentrum und Zeit zu bestimmen, das System
Reaktor-Reaktion zu modellieren und den Mikroreaktor um den Faktor 150-200 zu
skalieren. Es wurden Reformer-Labormodule mit elektrischer Beheizung gebaut, um
die Wärmeverteilung und Umsatzgrade an Methanol im Modul bei Multilamination
von Mikrostrukturfolien für die Reformierung zu untersuchen. Die zu erwartenden
Temperaturgradienten wurden für die Reformermodule berechnet und experimentell
verifiziert, wobei der maximal bestimmte Temperaturgradient mit etwa 15 K
deutlich geringer war als bei konventionellen Festbettreaktoren. Die
Wasserstoffausbeute innerhalb der ca. 20 cm3 Reaktionsvolumen würde bei der
Annahme von 50 % Effizienz und etwa 80 % Wasserstoffumsatzgrad einer
PEM-Brennstoffzelle zur Erzeugung von etwa 200 W elektrischer Energie
ausreichen.
Auch wenn die Funktionsmuster noch nicht für einen
dynamischen Betrieb (Temperaturänderung oder Lastwechsel) ausgelegt waren, so
konnte doch speziell für Lastwechsel ein sehr gutes Ansprechverhalten von
Reaktor und Reaktion festgestellt werden. Es kann abschließend angemerkt
werden, daß mit Katalysator beschichtete metallische Mikrostrukturreaktoren mit
großer Sicherheit auch für andere dynamische Prozesse, wie z.B. die
Benzinreformierung, geeignet sein werden.
Methanol-Steam
Reforming Using a Microstructured Reactor for Hydrogen Generation for Fuel Cell
Powered Vehicles
Abstract
On-board
hydrogen production in automotive systems is of great interest in order to
fulfil the legal requirements of emission control in the near future and to
produce zero emission cars. The demand of high dynamics of the on-board
hydrogen generation leads to newer tech-nologies like microreaction technology.
Excellent heat and mass transfer in microstructured reactors/heat exchangers
increase the possibility to reduce the system size and to decrease parasitic
heat loss, additionally.
The present
work describes the development of a coating technology, a catalyst system,
catalyst characterisation and the test of these catalysts considering modelling
of the reaction and scale-up of metallic microreactors for the catalytic steam
reforming of methanol. The appropriateness of the catalyst coatings and of the
metallic microreactors for the chosen re-action and dynamic operation has been
demonstrated successfully.
The coating
of the metallic microchannels in the diameter range 100 - 300 µm was done by
the modification of the conventional washcoating process using a
solvent-polymer-nanoparticle slurry. Pre-Coating (coating before assembling the
foils to a reactor) and Post-Coating (coating after assembling the
microstructured foils to a reactor) were shown to be feasible, which is an
important fact considering the assembling procedure. Homogeneity of the coating
was proven experimentally by hot wire anemometry.
Palladium as
well as copper catalysts were examined. Variations in the coating steps were
necessary for the two catalyst systems. For the palladium catalysts an
additional impregna-tion step was done a) before dispersing the support
nanoparticles (Pre-Impregnation) or b) after preparation of the support layer
(Post-Impregnation). The copper-support system was manufactured by Wet-mixing
i.e. mixing CuO nanoparticles with other types of nanoparticles in the slurry
or by a preliminary Dry-Mixing i.e. high energy ball milling of CuO
nanoparticles with other types of nanoparticles.
The catalyst
properties concerning the catalytic active surface area, reducibility,
oxidation behaviour and distribution of the catalytic active species with
regard to variations in the preparation steps have been discussed extensively.
Subsequent
examination of the catalysts in a small microchannel array and additional
varia-tions of the reaction parameters were used to determine turn over
frequencies, for modelling of the steam reforming reaction and to scale up the
microreactor by a factor of about 150-200. Lab scale reformer demonstrators
were built using electric heating to examine the heat distribution and the
methanol conversion in the demonstrators with regard to the concept of scale-up
by multilamination of microstructured foils. Temperature gradients up to 15 K
which are low compared to conventional fixed bed reactors were calculated
preliminary and proven experimentally. Hydrogen was produced within 20 cm3
reaction volume for generation of around 200 W of electric power assuming 50 %
efficiency and 80 % hydrogen conversion in a PEM fuel cell.
Even though
the lab scale prototypes were not designed for fast load and temperature
changes in the first step, good dynamic behaviour especially with regard to the
load change were reached. A concluding remark is: catalytically coated microstructured
reactors seem to be most suitable also for other dynamic processes e.g. steam
reforming of gasoline.
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