Forschungszentrum Karlsruhe - Wissenschaftliche Berichte – FZKA 6939

Helium and tritium in neutron-irradiated beryllium

E. Rabaglino

Abstract
Beryllium is considered as a potential neutron multiplier in a Helium Cooled Pebble Bed tritium breeding blanket for future fusion power reactors. Under neutron irradiation, helium and tritium are produced in beryllium. The formation of helium bubbles induces swelling; tritium retention is a safety and waste handling issue. In-pile gas release should be sufficiently high to avoid the evacuation of the plant site in case of a serious accident leading to the abrupt release of all accumulated tritium. A reliable prediction of the behaviour of helium and tritium in beryllium, in-pile and during out-of-pile fast temperature transients, is necessary in order to prove the attractiveness of the blanket concept and to optimise design and materials. The lack of experimental data for beryllium pebbles, in the range of neutron fluence and temperature typical of the blanket module operation, imposes an extrapolation of models outside their validation range. A more sophisticated gas kinetics model and a more detailed validation of its single parts are necessary for beryllium in a fusion reactor blanket, than for uranium oxide in fission reactors. Since 1992 the code ANFIBE has been developed to predict the behaviour of helium and tritium in neutron-irradiated beryllium. The aim of the present work is to improve the code for both theoretical modelling and experimental validation, in order to increase confidence in its extrapolation to fusion reactor conditions. This requires to produce a more detailed, comprehensive and relevant experimental database than the one which was available during the early development phase of the code. The following milestones have been reached: (1) experimental characterisation of all helium and tritium diffusion and release stages in neutron-irradiated beryllium, also from a microscopic point of view; (2) assessment of helium and tritium thermal diffusion coefficients; (3) improvement of the model for gas precipitation into bubbles on the basis of the experimental study; (4) definition and application of an integrated validation procedure for the analytical model, based on the changes in the material microstructure related to different gas release stages. The final result of this study is a new version of the ANFIBE code, which can better describe gas atomic diffusion and precipitation into bubbles and the corresponding gas release. The code has then been applied to approximately assess tritium retention in beryllium at the End-Of-Life of a blanket module in a fusion reactor of 1.5 GW electric power. On the basis of such assessment, tritium retention in beryllium appears to be a much less critical issue than it was believed in the past.

Helium und Tritium in neutronenbestrahltem Beryllium

Zusammenfassung
Beryllium wird als Neutronenmultiplikator für einen heliumgekühlten Kugelschüttungs- Tritiumbrutmantel (das Helium-Cooled-Pebble-Bed-Blanket) für zukünftige Fusionskraftwerke betrachtet. Unter Neutronenbestrahlung werden Helium und Tritium im Beryllium produziert. Heliumblasenbildung verursacht Materialschwellung; Tritiumrückhaltung ist ein Sicherheits- und Abfallbehandlungsproblem. Um im Falle eines Störfalles, der das angesammelte Tritium freisetzten könnte, die Evakuierung der Umgebung zu vermeiden, muss die Tritiumfreisetzung während des Reaktor betriebs (in-pile) groß sein. Eine zuverlässige Vorhersage des Verhaltens von Helium und Tritium im Beryllium, in-pile und während schneller out-of-pile Aufheizung, ist notwendig, um die Attraktivität des Blanketkonzeptes zu prüfen und um Design und Materialien zu optimieren. Der Mangel an experimentellen Daten für Beryllium-Kugeln im Blanketbetrieb in Bezug auf Neutronenfluenzen und Temperaturen macht eine Extrapolation der Modelle außerhalb ihres Gültigkeitsbereiches notwendig. Verglichen mit Uranoxid in Spaltungsreaktoren, sind für Beryllium in einem Fusionsreaktorblanket eine Verfeinerung des Gaskinetikmodells und eine ausführliche Validierung der einzelnen Teile des Modells notwendig. Seit 1992 wurde der Code ANFIBE entwickelt, um das Verhalten von Helium und Tritium in neutronenbestrahltem Beryllium vorherzusagen. Das Ziel der hier vorliegenden Arbeit ist, den Code sowohl in Bezug auf die theoretischen Modelle, als auch auf die experimentelle Validierung zu verbessern, um damit das Vertrauen in die Vorhersagen für die Bedingungen eines Fusionsreaktors zu erhöhen. Im Vergleich zur ersten Version des Codes erfordert dies die Erstellung einer detaillierteren, umfassenderen und relevanteren experimentellen Datenbank. Die folgenden Meilensteine sind erreicht worden: (1) experimentelle Charakterisierung aller Helium- und Tritiumfreisetzungsstadien in neutronenbestrahltem Beryllium, im makro- als auch mikroskopischen Maßstab; (2) Abschätzung der Helium- und Tritiumdiffusionskonstanten; (3) Verbesserung des Modells für Gasausscheidung in Blasen auf der Grundlage der oben genannten experimentellen Studien; (4) Definition und Anwendung eines integrierten Validierungsverfahrens für das analytische Modell, basierend auf der Änderung der Mikrostruktur des Materials bei unterschiedlichen Gasfreisetzungsstadien. Das abschließende Ergebnis dieser Studie ist eine neue Version des ANFIBE Codes, die die Gasatomdiffusion und -ausscheidung in Blasen und die entsprechende Gasfreisetzung besser beschreibt. Der Code wurde dann angewandt, um die Tritiumrückhaltung in Beryllium am Ende der Lebensdauer eines Blanketmoduls in einem Fusionskraftwerk mit 1,5 GW elektrischer Leistung annähernd zu ermitteln. Auf der Basis dieser Abschätzung scheint die Tritiumrückhaltung in Beryllium ein viel geringeres Problem zu sein, als in der Vergangenheit angenommen wurde.

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