Forschungszentrum Karlsruhe - Wissenschaftliche Berichte - FZKA 6988
Melt
Dispersion and Direct Containment Heating (DCH) Experiments in the DISCO-H Test
Facility
L.
Meyer, G. Albrecht, M. Kirstahler, M. Schwall, E. Wachter, G. Wörner
Abstract
The
DISCO-H Test Facility at Forschungszentrum Karlsruhe was set up to perform
scaled experiments that simulate melt ejection scenarios under low system
pressure in Severe Accidents in Pressurized Water Reactors (PWR). These
experiments are designed to investigate the fluid-dynamic, thermal and chemical
processes during melt ejection out of a breach in the lower head of a PWR
pressure vessel at pressures below 2 MPa with an iron-alumina melt and steam.
In the past, a detailed study of pressure and geometry effects on the fluid
dynamics of the melt dispersion process had been performed with cold model
fluids in the facility DISCO-C.
The main
components of the facility are scaled about 1:18 linearly to a large European
pressurized water reactor. Standard test results are: pressure and temperature
history in the RPV, the cavity, the reactor compartment and the containment,
post test melt fractions in all locations with size distribution of the debris,
video film in reactor compartment and containment (timing of melt flow and
hydrogen burning), and pre- and post test gas analysis in the cavity and the
containment.
The results
of six experiments are presented here. All experiments were done with 10.6 kg
of iron-alumina melt (scaling to 16 m³ corium), and a hole of 56 mm diameter (1
m scaled) or 28 mm at the center of the lower head. For comparison with a
similar experiment conducted in a larger scale (1:10), the basis experiment was
performed with an open path from the reactor pit to the containment (open pit),
with prototypical conditions concerning the steam driven ejection out of the
RPV, and a containment atmosphere, that was part air and part steam at an
elevated pressure, with 3 mole-% hydrogen. In this and other tests, hydrogen
production and combustion occurred. In one experiment the hydrogen effect was
excluded by using only nitrogen as driving gas and a pure air atmosphere in the
containment. In some tests the direct path to the containment was closed
(closed pit).
The pressure
rise in the containment is highest with an open pit and hydrogen combustion.
With a closed pit the gas and the debris has to flow first into the
subcompartment and then through relatively small cross sections into the
containment. Considerable less hydrogen was produced and burned in this case.
In the test without steam, no hydrogen effect was present, but, with the direct
path to the containment open, a large amount of debris was dispersed into the
containment, and efficiently transferred heat to its atmosphere. With the
closed pit more melt remained in the pit and almost all the rest was trapped in
the subcompartment. The size of the debris particles ejected into the
containment is very small, with the bulk of the mass having diameters between
0.15 and 1.4 mm, whereas the melt fraction found in the subcompartment had
larger particles with diameters mainly above 2 mm.
The
experiments performed with nearly prototypical conditions in a small scale
showed the importance of the direct path from the reactor pit to the
containment. If that path does not exist, there may be a considerable ejection
into the pump and steam generator rooms, but almost nothing into the open space
of the containment. The pressure increase will stay moderate and well below the
design pressure of most containments.
Experimente in der DISCO-H Versuchsanlage zur
Dispersion der Kernschmelze und der direkten Aufheizung des
Sicherheitsbehälters (DCH)
Zusammenfassung
Die Versuchsanlage DISCO-H wurde im Forschungszentrum
Karlsruhe gebaut um Experimente durchzuführen, zur Untersuchung der Dispersion
der Kernschmelze und der direkten Aufheizung des Containments bei Versagen des
Druckbehälters bei niedrigem Systemdruck während eines schweren Störfalles eines
Leichtwasser Druckreaktors. Es werden die fluid-dynamischen, thermischen und
chemischen Prozesse modelliert, die bei einem Versagen der Bodenkalotte des
Reaktordruckbehälters (RDB) und dem anschließenden Ausströmen der Schmelze
auftreten. Eine Eisen-Aluminiumoxid Schmelze wird durch Dampf bei Drücken bis
zu 2.2 MPa ausgetrieben. Vorausgegangen war eine detaillierte Untersuchung der
Strömungsvorgänge mit kalten Modellflüssigkeiten bei verschiedenen Drücken und
Geometrien in der DISCO-C Anlage.
Die wichtigen Komponenten der Anlage sind im Maßstab
1:18 zu einem großen europäischen Reaktor modelliert. Folgende Größen werden im
Versuch bestimmt: die Druck- und Temperaturverläufe im RDB, in der
Reaktorgrube, den Reaktorräumen und dem Sicherheitsbehälter; die Schmelzeanteile
an allen Orten, zusammen mit der Größenverteilung der Partikel; Videofilme im
Reaktorraum und im Sicherheitsbehälter zur Bestimmung der Dauer des
Partikelfluges und der Wasserstoffflamme; und Gasanalysen an drei Orten vor,
während und nach dem Versuch.
Die Ergebnisse von sechs Experimenten werden
präsentiert. Alle Versuche wurden mit 10,6 kg Eisen-Aluminiumoxid Schmelze
(skaliert 16 m³ Corium) und Löchern von 56 mm (skaliert 1 m) bzw. 28 mm
Durchmesser im Zentrum der Bodenkalotte durchgeführt. Zum Vergleich mit einem
ähnlichen Experiment im Maßstab 1:10 wurde das Referenzexperiment mit einem
direkten Ausgang aus der Reaktorgrube in den Sicherheitsbehälter durchgeführt
(offene Grube). Die Atmosphäre im Sicherheitsbehälter war weitgehend prototypisch,
mit einem großen Dampfanteil und 3% Wasserstoff. Hier und in anderen Tests
wurde zusätzlich Wasserstoff gebildet und verbrannt. In einem Versuch wurde
dieser Effekt ausgeschlossen, indem die Schmelze durch Stickstoff ausgetrieben
wurde und eine reine Luftatmosphäre im Sicherheitsbehälter herrschte. In zwei
Versuchen wurde der direkte Weg aus der Grube in den Sicherheitsbehälter
verschlossen.
Der Druckanstieg im Sicherheitsbehälter war am
höchsten bei einer offenen Grube und mit Wasserstoffverbrennung. Bei einer
geschlossenen Reaktorgrube müssen die Schmelzeparti-kel zuerst in den
Reaktorraum gelangen und von dort durch relativ kleine Querschnitte in den
Sicherheitsbehälter. In diesem Fall wird wesentlich weniger Wasserstoff erzeugt
und verbrannt. In dem Versuch ohne Dampf gab es keinen Wasserstoffeffekt,
jedoch war der direkte Weg in den Sicherheitsbehälter offen. Dadurch wurde ein
großer Anteil der Schmelze fein verteilt in den Sicherheitsbehälter
ausgetragen, und konnte dort durch effizienten Wärmeaustausch die Atmosphäre
aufheizen und den Druck erhöhen. Bei geschlossener Grube verblieb mehr Schmelze
in der Grube und fast der gesamte Rest wurde im Reaktorraum aufgefangen. Die
Partikel, die in den Sicherheitsbehälter gelangen, haben einen kleinen mittleren
Durchmesser von 0.15 bis 1.4 mm, während die Partikel im Reaktorraum einen
mittleren Durchmesser meist größer 2 mm haben.
Die skalierten Experimente mit nahezu prototypischen
Bedingungen haben den großen Einfluss eines direkten Weges zwischen Reaktorgrube
und Sicherheitsbehälter gezeigt. Existiert dieser Weg nicht, so kann es zwar
einen beträchtliche Schmelzeaustrag in die Pumpen- und Dampferzeugerräume
geben, jedoch kaum in den Sicherheitsbehälter. Als Folge wird der Druckanstieg
gering sein und unter dem Auslegungsdruck der meisten Sicherheitsbehälter
bleiben.
VOLLTEXT
BIBLIOTHEK