Forschungszentrum
Karlsruhe - Wissenschaftliche Berichte – FZKA 7053
Study of the transient voltage behaviour of the present ITER
TF coil design for determination of the test voltages and procedures
S. Fink, W. H. Fietz, A. M. Miri, X. Quan, A. Ulbricht
Abstract
ITER is designed as an experimental tokamak fusion reactor in
which the conditions for controlled fusion reactions will be created and
maintained. The confinement and control of the reacting plasma is performed by
superconducting magnets. Insulation faults are regarded from the ITER
International Team as the most probable cause of fusion magnet failure. Considering
the difficulties involved in the replacement of a toroidal field coil in the
ITER magnet system and the different problems occurring during high voltage
tests of the ITER model coils further improvements in several aspects of high
voltage technology for the realisation of the ITER magnets are indispensable.
One of these aspects is the consideration of the transient electrical
behaviour because it is well known that fast changes of voltages (e. g.
lightning and switching impulses) may cause a non linear voltage distribution
on the coil turns and possibly excite resonances within a large coil. Such high
voltage stress can cause local overloading and irreversible destruction of the
insulation system.
This report will present the calculation of the terminal voltages within
the ITER TF coil system and the voltage stress of the three insulation types
(ground, radial plate and conductor insulation) within an individual ITER TF
coil for the fast discharge and two fault cases.
An electrical network model for the ITER TF coil is developed and
simulated with the code PSpice. The internal inductances and capacitances as
well as the capacitances to ground for the establishment of this network model
are determined. Skin and proximity effect as well as the damping caused by eddy
currents in the stainless steel radial plates, in which the conductor is
embedded, are calculated by the FEM code Maxwell. For the complete TF circuit,
composed of 18 TF coils and 9 fast discharge units, an additional network model
is set up and implemented with the code PSpice.
Due to the large size of the individual ITER TF magnets the resonance
frequency is lower than for the TF model coil. It was also determined that the
three types of insulation within a single TF coil are stressed with a nonlinear
voltage distribution under a fast discharge condition. The non linear voltage
distribution is enhanced in case of fast excitations applied in consequence of
ground faults. Therefore the test voltages have to be defined in consideration
of the stresses caused by fast discharges and realistic fault cases to ensure a
reliable operation during the foreseen ITER lifetime. Proposals for the high
voltage test procedures will be discussed based on the calculated voltage
stress and the experiences gained during the ITER TF Model Coil test. Several
acceptance criteria are suggested and recommendations are added to avoid
unacceptable stress during the high voltage tests.
Studie über das
transiente elektrische Verhalten der aktuellen ITER Spulenkonstruktion zur
Bestimmung von Testspannung und Testverfahren
Zusammenfassung
ITER ist ein
experimenteller Tokamak Fusionsreaktor, in dem die kontrollierte Kernfusion
gezündet und aufrechterhalten wird. Einschluß und Regelung des Plasmas erfolgen
hierbei mit supraleitenden Magneten. Vom "ITER International Team"
wird als wahrscheinlichste Ursache für einen Ausfall eines Großmagneten ein
Isolationsfehler angesehen. Aufgrund der schwierigen Austauschbedingungen für
Toroidalfeldspulen (TF) im ITER Magnetsystem und der verschiedenen Probleme,
die sich während der Tests der ITER Modellspulen gezeigt hatten, sind für die
ITER Magnete Verbesserungen in unterschiedlichen Bereichen der
Hochspannungstechnik erforderlich.
Besonders wichtig ist die
Berücksichtigung des transienten elektrischen Verhaltens, da schnelle
Spannungsänderungen (z. B. Blitz- und Schaltstoßspannungen) nichtlineare Spannungsverteilungen
und Resonanzen in Spulen erzeugen können. Derartige Hochspannungsbeanspruchungen
können örtliche Überlastungen und Zerstörungen am Isolationssystem verursachen.
Dieser Bericht zeigt für die
Schnellentladung und zwei Fehlerfälle die Berechnungen der Spannungen an den
Spulenenden im ITER TF System sowie die Spannungsbelastungen der 3 Arten
elektrischer Isolierung (Erd-, Radialplatten- und Leiterisolation) innerhalb
einer ITER TF Einzelspule.
Für eine ITER TF Einzelspule wird
das elektrische Ersatzschaltbild erstellt. Hierzu werden die internen
Induktivitäten und Kapazitäten sowie die Erdkapazitäten bestimmt. Mit
FEM-Berechnungen werden Skin- und Proximity-Effekt sowie die von Wirbelströmen
in den Radialplatten verursachten Dämpfungen ermittelt. Ein weiteres
Netzwerkmodell wird für das aus 18 TF Einzelspulen und 9
Schnellentladeeinheiten bestehende ITER TF System erstellt.
Das Ergebnis einer niedrigeren
Resonanzfrequenz für die TF Spule als für die TF Modellspule kann auf die
größeren Abmessungen der TF Spule zurückgeführt werden. Für die
Schnellentladung ergibt sich für alle 3 Isolierungsarten eine nichtlineare
Spannungsbelastung, die im Falle eines Erdschlusses verstärkt wird. Zur
Sicherstellung eines zuverlässigen Betriebes für die vorgesehene Einsatzdauer
von ITER muß die Festlegung der Testspannungen somit unter Berücksichtigung von
Spannungsbelastungen erfolgen, die bei Schnellentladungen und realistischen
Fehlerfällen auftreten können. Ausgehend von den berechneten
Spannungsbelastungen und den Erfahrungen, die während dem ITER Modellspulentest
gemacht wurden, werden Vorschläge für Testverfahren diskutiert und verschiedene
Abnahmekriterien vorgeschlagen. Als Ergänzung werden Sicherheitsempfehlungen
vorgestellt, die der Verhinderung unzulässiger Belastungen während der Tests dienen.
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