Forschungszentrum Karlsruhe - Wissenschaftliche Berichte – FZKA 7067

Untergrunduntersuchungen für das KATRIN-Experiment

Frank Schwamm

Zusammenfassung
Die Bestimmung der Neutrino-Ruhemasse hat eine hohe Priorität in der Neutrinophysik, insbesondere im Hinblick auf die Ergebnisse von Neutrino-Oszillationsexperimenten und Doppel-β-Zerfalls-Suchen sowie die aktuellen Messungen der kosmischen Hintergrundstrahlung, die auf eine kleine, aber von Null verschiedene, Neutrinomasse hinweisen. Das zurzeit in der Entwicklung befindliche Tritium-β-Zerfalls-Experiment KATRIN wird in der Lage sein, die Masse des Anti-Elektron-Neutrinos mit einer Sensitivität von 0.2 eV c-2 (90% C.L.) zu messen und damit einen Schlüsselbeitrag zur Astroteilchen- und Neutrinophysik leisten.

Die Sensitivität des Experiments hängt wesentlich von der Untergrundrate in den Messungen ab. Diese Arbeit untersucht zwei potenziell sensitivitätslimitierende Ursachen für Untergrundereignisse und ihre Auswirkung auf den Gesamtuntergrund. Die durch den Durchgang kosmischer Strahlung durch den Spektrometertank des Experiments hervorgerufenen Untergrundereignisse wurden im Rahmen dieser Arbeit durch Messungen am Mainzer Neutrinospektrometer erstmals nachgewiesen und Maßnahmen zur Minimierung dieser Untergrundkomponente erfolgreich getestet. Untergrundbeiträge aus der Detektorumgebung sind weiterer wichtiger Bestandteil des Gesamtuntergrunds. Eine vollständige Monte-Carlo-Simulation dieses Untergrundanteils auf der Basis von Geant4 war eine wesentliche Aufgabe dieser Arbeit. Die Ergebnisse der Simulation zeigen, dass das vorgesehene Detektorkonzept in Hinsicht auf seinen Untergrundbeitrag sehr gut für das KATRIN-Experiment geeignet und durch sorgfältige Materialselektion ein Detektoruntergrund von 1mHz erreichbar ist.

Bei einem sorgfältigen Design aller Experimentkomponenten werden somit der myonkorrelierte Spektrometeruntergrund sowie der Detektoruntergrund die projektierte Sensitivität des KATRIN-Experiments nicht limitieren.

Background Studies for the KATRIN Experiment

Abstract
The precise determination of the neutrino rest mass has a high priority within the field of neutrino physics, due to the recent results by neutrino oscillation and double-β-decay experiments as well as studies of the cosmic  microwave background indicating a small but non-zero neutrino mass.

The proposed Tritium-β-decay-experiment KATRIN will be able to determine the mass of the electron-anti-neutrino with a sensitivity of 0.2 eV c-2 (90% C.L.) and will therefore give a key contribution to astroparticle and neutrino physics.

This sensitivity depends on the achieved background rate in the measurements. This thesis studies two major components to the overall background as well as their effect on the projected sensitivity of the KATRIN experiment.

In the course of this thesis a measurable contribution of cosmic ray induced background originating from the spectrometer vessel was detected for the first time and concepts to minimize this background component were successfully tested.

Background contributions from the detector and the detector set-up of the experiment are a further, important part of the total background. A complete Geant4 Monte-Carlo-simulation of this component is a major part of this work. The results of the simulation show that the design of the detector set-up is well suited for the requirements of the KATRIN experiment with respect to its background activity. A careful selection of materials will achieve a total detector background of less than 1mHz.

Therefore a careful design of all KATRIN components with respect to background sources can ensure, that the sensitivity of the KATRIN experiment will not be limited by their contributions to the total background.

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