Forschungszentrum Karlsruhe - Wissenschaftliche Berichte – FZKA 7084

Experiment ECOKATS-2 On Melt Spreading and Subsequent Top Flooding Test and Data Report
CONTRACT FIKS-CT1999-00003 EX-VESSEL CORE MELT STABILIZATION RESEARCH

H. Alsmeyer, T. Cron, J. J. Foit, G. Messemer, S. Schmidt-Stiefel, W. Häfner, H. Kriscio

Abstract
As part of the ECOSTAR project sponsored in the 5th Framework Program of the European Commission, large-scale experiments on melt spreading were performed.

In the experiment ECOKATS-2, fast and complete spreading of a considerable quantity of melt was investigated, followed by subsequent top flooding with a prescribed water flow rate. 3200 kg high temperature melt were spread in a 2 m by 2 m concrete cavity. As a consequence of melt attack, the concrete was decomposed releasing a large gas flow, which penetrated through the melt layer. The influence of the melt/concrete interaction on the processes of spreading and subsequent cooling was an important part of the experiment ECOKATS-2.

The used large melt mass had the same composition as in the experiment ECOKATS-1. It was generated by a modified thermite reaction, which produced a heavier iron fraction of 895 kg and a lighter oxide fraction of 2305 kg. The melt was poured to the spreading area under controlled conditions with high release rate of 20 to 30 litres/s. Discharge of the melt was completed after 33 s and the melt evenly filled the cavity some 20 cm high a few seconds after the end of pouring. No decay heat was produced in the melt, so that spreading and concrete erosion were controlled by the initial overheat of the melt.

During intense concrete erosion, about 30 s after the end of spreading, the surface of the melt was flooded with coolant water, which was supplied from one side of the spreading area with 4 liters/s. The contact of the water with the upper oxide melt layer was very smooth and did not produce energetic melt/water interactions. A closed surface crust was formed that firmly anchored to the vertical sidewalls of concrete. The crust at the wall was stable throughout the test, whereas in the center of the spreading cavity the initially flat crust was slowly elevated by up to 20 cm, probably driven by gas release from the concrete. Also 16 volcanic vents piled up through which some melt was expelled in the form of lava flow, but their contribution to melt coolability was small.

The majority of the melt under the crust was not fragmented, and solidified as a compact layer without open porosity. This showed that ingression of coolant water to the bulk of the melt was not possible. Also, no significant cracks were visible in the lower solidified melt. Only the uppermost 4 cm of the dense (unvoided) oxide melt were transferred into a configuration that was coolable due to its high porosity, whereas the bulk of the oxide melt and the iron layer at the bottom were not cooled by water ingression from the top.

With respect to reactor application it is concluded that top flooding alone is not sufficient to extract the decay heat from a deep corium melt and to stop concrete erosion.

According to the deliverables of the ECOSTAR contract this report is divided into the two main chapters "Spreading" and "Top Flooding". In each chapter the required test report with the data report is given.

The report includes the following deliverables of the ECOSTAR contract:

WP 2.1, 2-D Spreading:                                    Part D14; Test report.

Part D16; Data report.

 

WP 3.4.2ab; Coolability/Top Flooding:                Part D39; Data set of experimental results.

Part D40; Evaluation and test report.

 

Experiment ECOKATS-2:

Schmelzenausbreitung mit anschließender Kühlung von oben

Zusammenfassung
Im Rahmen des ECOSTAR-Projekts wurden Experimente zur Ausbreitung von Schmelzen in großem Maßstab durchgeführt. Sie waren Teil des 5. Rahmenprogrammes, welches von der europäischen Gemeinschaft unterstützt wurde.

Im Experiment ECOKATS-2 wurde die schnelle, vollständige Ausbreitung einer großen Schmelzenmenge untersucht, die anschließend durch Aufgabe von Wasser auf ihre Oberfläche geflutet wurde. Es wurden 3200 kg heißer Schmelze auf einer 2 m x 2 m großen Betonfläche ausgebreitet. Als Folge des Angriffs durch die Schmelze zersetzte sich der Beton und setzte eine große Menge von Gas frei, die durch die Schmelze abströmte. Der Einfluss der Schmelze/Beton-Wechselwirkung auf den Vorgang der Ausbreitung und die anschließende Abkühlung war ein wichtiger Schwerpunkt des Experiments.

Die große Schmelzenmasse wurde durch eine modifizierte Thermitreaktion erzeugt, mit der gleichen Zusammensetzung wie beim Experiment ECOKATS-1. Sie bestand aus einer schweren Fraktion mit 895 kg Eisen und einer leichteren Fraktion mit 2305 kg Oxid. Die Schmelze wurde unter kontrollierten Bedingungen mit einem Volumenstrom von 20 bis 30 Liter/s auf die Ausbreitfläche aufgegeben. Nach 33 s war der Ausströmvorgang beendet und einige Sekunden später war die Ausbreitfläche ca. 20 cm hoch gleichmäßig mit Schmelze gefüllt. In der Schmelze wurde keine Nachzerfallswärme simuliert, sodass sich die Ausbreitung und die Betonerosion alleine durch die Überhitzung der Schmelze einstellten.

Während der heftigen Betonerosion, ungefähr 30 s nach Ende der Ausbreitung, wurde die Oberfläche der Schmelze mit 4 Liter Wasser/s geflutet, das von einer Seite der Ausbreitfläche aufgegeben wurde. Der Kontakt des Wassers mit der oberen Schicht der Oxidschmelze verlief sehr mild und erzeugte keine heftigen energetischen Reaktionen. Während des Flutens entstand eine geschlossene Schmelzenkruste, die sich mit den Betonwänden verankerte. Die Kruste an der Wand blieb bis zum Ende des Experiments stabil, während sich die Kruste im Zentralbereich der Fläche langsam um bis zu 20 cm anhob, vermutlich getrieben durch die Gase aus der Betonerosion. Es bildeten sich 16 Vulkankegel, durch die etwas Schmelze als Lavastrom austrat, aber ihr Beitrag zur Kühlung der Schmelze war gering.

Der größte Teil der Schmelze unterhalb der Kruste wurde nicht fragmentiert, sondern erstarrte als kompakte Schicht ohne offene Porosität. Dies zeigt, dass ein Eindringen des Kühlwassers von oben in den Zentralbereich der Schmelze nicht möglich war. Weiterhin waren keine wesentlichen Risse in der unteren Schmelze vorhanden. Lediglich die oberen 4 cm der zunächst kompakten Schmelze  erstarrten als offenporige Kruste, die wegen ihrer hohen Porosität kühlbar war. Der Zentralbereich der Schmelze und die unten liegende Eisenschicht wurden nicht durch Eindringen von Kühlwasser gekühlt.

Im Hinblick auf die Anwendung für den Reaktor wird gefolgert, dass Wasseraufgabe auf die Schmelze alleine nicht ausreicht, um die Nachwärme aus einer dickeren Schmelzeschicht ausreichend abzuführen und die Betonerosion zu stoppen.

Entsprechend den Aufgabenpaketen im ECOSTAR-Vertrag ist der vorliegende Bericht in die wesentlichen Teile "Spreading" und "Top Flooding" gegliedert. In jedem Teil werden die geforderten experimentellen Ergebnisse mit den dazugehörenden Messdaten dokumentiert.

Der Bericht enthält die zu liefernden Berichtseinheiten des ECOSTAR-Vertrages:

WP 2.1, 2-D Spreading:                                    Part D14; Test report.

Part D16; Data report.

WP 3.4.2ab; Coolability/Top Flooding:                Part D39; Data set of experimental results.

Part D40; Evaluation and test report.

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