Forschungszentrum
Karlsruhe - Wissenschaftliche Berichte – FZKA 7102
Functional Molecular
Building Blocks
Mark Elbing
Abstract
The concept of “molecular electronics” that
envisages the use of single molecules as smallest building blocks might help to
further push the limit of miniaturisation of electronic devices and at the same
time decrease production costs. However, the use of individual molecules as electronic
active components requires the development of correlations between the
structure of the molecule and its electronic transport behaviour.
It was the aim of the present work to design, synthesise and study
different molecular structures to achieve distinct electronic properties. The
target structures have been designed to study current–voltage
characteristics of individual molecules using a mechanically controlled break
junction (MCB) or of self–assembled monolayers using the mercury drop
electrode. A family of oligophenylenes with increasing length has been
prepared. Interruption of the π–system has been achieved
by rotation of the phenyl–rings out of plane due to steric strain, as confirmed
by x–ray analysis and by NMR studies. Besides, the barrier of rotation
has been determined using DNMR. UV/Vis spectroscopy suggests that the target
compounds consist of (almost) separated π–systems due to the
rotation. The MCB measurements revealed that the current level does not depend
on the number of interruptions of the π–system. But the onset voltage
of electron transport seems to increase with increasing number of
phenyl–rings.
Furthermore, two anthracene–based compounds whose molecular
structure differs only in the position of the anchor–groups that bind to
the gold electrodes have been synthesised. Recorded current–voltage
characteristics showed that the structure with the anchor–group in meta–position
has a resistance which is about two orders of magnitude higher than that of the
compound with the anchor–groups in para–position.
A molecular structure consisting of two phenyl–ethynyl–phenyl π–systems that are separated electronically by a
substituted biphenyl has been designed. As only one of both π–systems is substituted with fluorine, a strong
electronic asymmetry is induced. By MCB measurements of this asymmetric
molecule it has been shown that rectification can be an inherent function of an
individual molecule. Control experiments with corresponding symmetric molecular
rods further prove the molecules’ structure as the origin of
rectification.
Besides, a photo–switchable azo–compound which is substituted
further to allow self– assembly on a gold surface has been synthesised. Switching,
that is E– to Z–isomerisation, of such a molecular structure
induced by light of two different wavelengths has been studied by UV/Vis
spectroscopy in solution and on the surface of thin gold films.
Funktionale Molekulare
Bausteine
Zusammenfassung
Das Konzept der
„Molekularen Elektronik” sieht die Verwendung von Molekülen als
kleinste funktionale Bausteine elektronischer Schaltkreise vor. Damit würde die
Miniaturisierung elektronischer Schaltungen weiter vorangetrieben und
gleichzeitig könnten die Produktionskosten verringert werden. Allerdings setzt
eine solche Anwendung ein umfassendes Verständnis der Zusammenhänge zwischen
molekularer Struktur und physikalischen Eigenschaften eines Einzelmoleküls
voraus.
Ziel dieser Arbeit war der Entwurf,
die Synthese und die Untersuchung verschiedener molekularer Strukturen, die
unterschiedliche elektronische Eigenschaften besitzen. Die Zielverbindungen
wurden entworfen, um entweder Strom–Spannungs–Kennlinien von
einzelnen Molekülen unter Verwendung mechanisch kontrollierter Bruchkontakte
(MCB) aufzunehmen oder Untersuchungen an selbst–organisierten
monomolekularen Schichten unter Verwendung der Quecksilbertropf–Elektrode
zu ermöglichen.
Eine Serie von Oligophenylenen wurde
synthetisiert, in denen die Anzahl der Phenylringe sukzessive erhöht wurde.
Durch Rotation der Phenylringe gegeneinander aufgrund sterischer Hinderung
wurde eine Unterbrechung des π–System in diesen Verbindungen erreicht,
wie durch Kristallstrukturanalyse und durch NMR–Untersuchungen bestätigt
werden konnte. Außerdem konnte die Rotationsbarriere in diesen Verbindungen mit
Hilfe dynamischer NMR–Messungen bestimmt werden.
UV/Vis–spektroskopische Untersuchungen legten nahe, dass die
Zielverbindungen aufgrund der Rotation der Phenylringe aus (nahezu) getrennten
π– Systemen bestehen. Elektronentransport–Messungen unter
Verwendung von MCB zeigten, dass der Strom durch diese Strukturen unabhängig
von der Anzahl der Unterbrechungen des π–Systems ist, aber die
Spannung, bei der Stromtransport einsetzt, mit der Anzahl derPhenylringe
steigt.
Weiterhin wurden zwei auf
Anthracen–basierende Verbindungen, deren molekulare Struktur sich nur in
der Position der Ankergruppen unterscheidet, die für die Anbindung an die Goldelektroden
benutzt werden, synthetisiert. Die Aufnahme von Strom–Spannungs–Kennlinien
zeigte, dass die Struktur mit den Ankergruppen in meta–Position einen
ungefähr um zwei Größenordnungen höheren Widerstand hat als die Struktur mit
den Ankergruppen in para–Position.
Eine molekulare Struktur bestehend
aus zwei elektronisch getrennten Phenyl–ethinyl–phenyl π–Systemen
wurde entworfen. Da nur eines der beiden π–Systeme mit Fluor
substituiert ist, wird eine starke elektronische Asymmetrie induziert.
Untersuchungen an diesem asymmetrischen Molekül unter Verwendung von MCB
zeigten, dass Einzelmoleküle als Gleichrichter wirken können.
Vergleichsexperimente mit entsprechenden symmetrischen Molekülen bestätigen,
dass der Gleichrichtungseffekt durch die molekulare Struktur des asymmetrischen
Moleküls hervorgerufen wird.
Zusätzlich wurde eine durch Licht
schaltbare Azo–Verbindung dargestellt, die eine Thiol–Funktionalität
zur anschließenden Befestigung auf einer Goldoberfläche aufweist. Der Schaltvorgang
einer solchen molekularen Struktur, d.h. E–Z–Isomerisierung, durch
Einstrahlen von Licht zwei verschiedener Wellenlängen wurde
UV/Vis–spektroskopisch in Lösung und auf der Oberfläche dünner Goldfilme
untersucht.
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