Forschungszentrum Karlsruhe - Wissenschaftliche Berichte – FZKA 7157 

Nationale Innovationsstrategien für neue Techniken und Dienste zur Erreichung einer „nachhaltigen Entwicklung“ im Verkehr

Günter Halbritter, Torsten Fleischer, Christel Kupsch unter Mitarbeit von Ekkehard Fulda

Zusammenfassung
Die Untersuchung „Vergleichende Analyse von Innovationsstrategien für neue Techniken und Dienste zur Erreichung einer ‚nachhaltigen Entwicklung’ im Verkehr“ wurde vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse des Forschungszentrums Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft (ITAS) und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchgeführt (Förderkennzeichen 19 M 2006). Ausgangspunkt ist die These, dass für eine erfolgreiche Einführung von Innovationen nicht nur primäre Bedingungen, wie der vorhandene wissenschaftliche und technische Entwicklungsstand eines Landes, von Bedeutung sind, sondern auch die so genannten sekundären Bedingungen, d.h. die übergeordneten gesellschaftlichen und staatlichen Rahmenbedingungen.

Diese Bedingungen wurden für die Entwicklung und Einführung neuer Techniken und Dienste im Bereich der Verkehrstelematik in verschiedenen Ländern untersucht und die Übertragbarkeit von Erfolgsmodellen und -faktoren für deutsche Umsetzungsbedingungen analysiert. Es wurden nur solche Innovationen betrachtet, die geeignet sind, eine „nachhaltige Entwicklung“ im Verkehr zu fördern. Diese inhaltliche Orientierung macht zugleich deutlich, dass Innovationen immer nur in Bezug auf ein normatives System beurteilt werden können.

Zur Durchführung einer vergleichenden Analyse von Innovationsstrategien war es zunächst notwendig, Staaten zu identifizieren, in denen Erfahrungen aus einschlägigen Projekten vorliegen, die Hinweise auf die mit der Einführung von Verkehrstelematiksystemen verbundenen Probleme liefern können. Dabei wurde eine Beschränkung auf national übergreifende Projekte der Europäischen Union (EU), europäische Staaten, die USA, Japan und Australien vorgenommen. Darüber hinaus wurden auch Road Pricing Systeme in Singapur und Hongkong betrachtet. Von zentraler Bedeutung für die Analyse der Innovationsstrategien im Bereich der Verkehrstelematik waren die in den USA, Großbritannien, Norwegen, den Niederlanden, Österreich, Schweden und der Schweiz geführten Expertengespräche. Sie waren Grundlage für die Analyse der institutionellen und organisatorischen Bedingungen im administrativen Bereich. Für die in dieser Untersuchung vorzunehmende Interpretation für deutsche Umsetzungsbedingungen wurden abschließend Gespräche mit deutschen Experten geführt. Hieraus wurden die Umsetzungsmöglichkeiten erfolgreicher Innovationen für deutsche Bedingungen abgeleitet.

Schwerpunkt der Analysen von ITAS waren vorrangig auf Verkehrstelematik gestützte neue Techniken und Dienste zur Umsetzung informatorischer und verkehrsorganisatorischer Instrumente, hierbei waren insbesondere Projekte der USA, Japans, Österreichs und der Schweiz von Interesse. Die Arbeiten des DIW Berlin konzentrierten sich vornehmlich auf preispolitische Instrumente auf der Grundlage VT-basierter neuer Techniken und Dienste unter besonderer Beachtung der Länder Schweden, Norwegen, Großbritannien und den Niederlanden.

„Innovation strategies for Intelligent Transportation Systems to reach a ‚sustainable development’ in the transport sector“

Abstract
The study „Innovation strategies for Intelligent Transportation Systems (ITS) to reach a ‚sustainable development’ in the transport sector“ is carried out on behalf of the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF) by the Institute of Technology Assessment and Systems Analysis (ITAS) of the Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft and the German Institute for Economic Research – DIW Berlin (contract no. 19 M 2006). Initial point is the thesis that the successful deployment of innovations in the transport sector is not just based on primary conditions (such as the scientific and technological state-of-the-art of a country) but also on so-called secondary conditions like the societal and national (legal) framework.

Within the scope of this study the latter were investigated for the development and deployment of ITS-systems in different countries as well as the transferability of the experiences made with those ITS success models for German implementation conditions. The fact finding was restricted to those ITS-applications which promise to foster sustainability (sustainable development) in the transport sector. This textual orientation reveals that innovations can only be assessed with reference to a normative system.

In order to perform the international comparative analysis it was necessary to first identify countries with experiences from relevant projects. Because it was not possible to investigate all eligible countries, the analysis was limited to multinational projects of the European Union (EU), to projects in different European states as well as to projects in the USA, Japan and Australia. Further on road pricing projects in Singapore and Hong Kong are dealt with as well. Of special importance for the analysis of ITS-innovation-strategies were interviews with experts in the USA, Austria, Great Britain, the Netherlands, Norway, Sweden, and Switzerland. They were the basis for the analysis of the institutional and organisational conditions within the administrative sectors concerned. Finally, interviews with German experts were hold in order to deduce the success factors for deploying ITS-innovations for German deployment conditions, one of the major topics dealt with in the study.

Main focus of the analyses of ITAS were ITS-based traffic information and transport organization systems, deployed in the USA, Japan, Austria and Switzerland. The contribution of the DIW Berlin was primarily focused on ITS in connection with pricing measures considering Sweden, Norway, Great Britain and the Netherlands in particular.

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