Forschungszentrum Karlsruhe - Wissenschaftliche Berichte - FZKA 7189
Gipsreduktion mit Kohlenstoff
Rahmenbedingungen für die Verwertung mineralischer Reststoffe als Problemstoffe
mit Sulfatgehalt und potentielle Einsatzstoffe für ein GRC-Verfahren
Edgar Gasafi, Udo
Jeske, Tim Reinhardt
Zusammenfassung
Gipsabfälle und
gipshaltige Abfälle fallen beim Abbruch von Gebäuden in größeren Mengen an. Für
den Fall einer Einschränkung der Möglichkeit zur Deponierung dieser Abfälle aus
Gründen der Vorsorge vor unerwünschten Austauschreaktionen mit Sulfationen
müssen Ersatzverwertungswege vorhanden sein oder zur Verfügung gestellt werden.
Ein möglicher Verwertungspfad ist die Reduktion von Gipsabfällen unter
Rückgewinnung von Schwefel in Form von Schwefeldioxid bei gleichzeitiger
Herstellung von Zement. Das produzierte Schwefeldioxid kann in weiteren
Prozessschritten veredelt werden, zum Beispiel zu Schwefelsäure. Das
infragekommende Verfahren ist als Müller-Kühne Verfahren oder auch
Gips-Schwefelsäure-Verfahren bekannt. Eine Modifikation und Weiterentwicklung
des Konzeptes ist das Verfahren zur Gipsreduktion mit Kohlenstoff (GRC),
welches hier betrachtet wird.
Im Rahmen dieser Arbeit werden
systemanalytische Untersuchungen zu den Rahmenbedingungen des GRC-Verfahrens
durchgeführt. Es werden die wesentlichen Einsatzstoffe und Produkte des
Verfahrens unter Berücksichtigung möglicher Verfahrensvarianten analysiert. Ein
wirtschaftlicher Betrieb der GRC-Anlage wird durch Erlöse für die eingesetzten
Abfälle auf der einen und den Verkauf hochwertiger Produkte auf der anderen
Seite angestrebt. Zur Beurteilung des Konzeptes sind daher die Verfügbarkeit
der einsetzbaren Stoffe, die zu beachtenden umwelt- und abfallrechtlichen
Regelungen, mögliche Erlöse für die Verwertung, sowie die Absatzmöglichkeiten
der entstehenden Produkte bei jeweiliger Berücksichtigung absehbarer Trends zu
untersuchen.
Gypsum
Reduction with Carbon (GRC) - General Conditions for the Management of
Gypsum-Containing Waste and Potential Feedstocks for
GRC
Abstract
Gypsum scrap and gypsum-containing waste arises when
buildings are demolished. In case disposal on landfills of such kind of waste
is restricted or forbidden to prevent undesired reactions with sulfate ions,
disposal or recycling alternatives have to be identified. One possible option
is to reduce gypsum waste to sulfur dioxide and to simultaneously produce
cement. The sulfur dioxide may be refined subsequently to further high-value
products, such as sulfuric acid. This process is known as Müller-Kühne process
or Gypsum Sulfuric Acid Process. A modification and further development of the
technology is the concept of Gypsum Reduction with Carbon (GRC) analysed here.
Under the present project, the boundary conditions of the GRC process are
analysed. The main input and output materials are investigated considering
different process layouts. An economically efficient operation of a GRC-plant
is envisaged by receiving revenues for the waste input material and selling the
high-value products on the market. The assessment of the process concept
therefore includes an analysis of the availability of input material for
conversion, the sales potentials of the products, cement and sulfuric acid, and
of future trends of input and output material flows. Both waste legislation and
environmental aspects are considered.
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