Forschungszentrum Karlsruhe - Wissenschaftliche Berichte - FZKA 7243

GENERAL GUIDELINES FOR THE ESTIMATION OF COMMITTED EFFECTIVE DOSE FROM INCORPORATION MONITORING DATA

H. Doerfel, A. Andrasi, M. Bailey, V. Berkovski, E. Blanchardon, C.-M. Castellani, C. Hurtgen, B. LeGuen, I. Malatova, J. Marsh, J. Stather

Abstract
Doses from intakes of radionuclides cannot be measured but must be assessed from monitoring, such as whole body counting or urinary excretion measurements. Such assessments require application of a biokinetic model and estimation of the exposure time, material properties, etc. Because of the variety of parameters involved, the results of such assessments may vary over a wide range, according to the skill and the experience of the assessor. The need for harmonisation of assessment procedures has been recognised in a research project carried out under the EU 5th Framework Programme. The aim of the project IDEAS (partly funded by the European Commission under contract No. FIKR-CT2001-00160) was to develop general guidelines for assessments of intakes and internal doses from individual monitoring data. The IDEAS project started in October 2001 and ended in June 2005.

To ensure that the guidelines are applicable to a wide range of practical situations, a database was compiled of cases of internal contamination that include monitoring data suitable for assessment. About 50 cases from the database were analized by different assessors, the results were collated, and differences in assumptions identified, with their effects on the assessed doses. From the results, and other investigations, draft guidelines were prepared, to provide a systematic procedure for estimating the required parameter values that are not part of the measurement data. A virtual workshop was held on the Internet, open to internal dosimetry professionals, to discuss the draft guidelines, which were revised accordingly. In collaboration with the IAEA, an intercomparison exercise on internal dose assessment was then conducted, which was also open to all involved in internal dosimetry. Six cases were developed and circulated with a copy of the revised guidelines, which participants were encouraged to follow, to test their applicability and effectiveness. The results were collated and a Workshop held to discuss the results with the participants. The guidelines were refined on the basis of the experience and discussion.

The guidelines are based on a general philosophy of:

           Harmonisation: by following the Guidelines any two assessors should obtain the same estimate of dose from a given data set.

           Accuracy: the "best" estimate of dose should be obtained from the available data.

           Proportionality: the effort applied to the evaluation should be proportionate to the dose - the lower the dose, the simpler the process should be.

Following these principles, the Guidelines use the following "Levels of task" to structure the approach to an evaluation: Level 0: Annual dose <0.1 mSv. No dose evaluation; Level 1: Simple evaluation normally using ICRP reference parameter values (typical dose 0.1 - 1 mSv); Level 2: Sophisticated evaluation using additional information to give more realistic assessment (typical dose 1 - 6 mSv); Level 3: More sophisticated evaluation, for cases with comprehensive data (typical dose > 6 mSv). 

The guidelines provide:

           Background information about the biokinetic models and the corresponding bioassay functions for the interpretation of monitoring data.

           Detailed information about the handling and evaluation of monitoring data.

           A structured approach to dose assessment consisting of a step-by-step procedure described in well-defined flowcharts with accompanying explanatory text.

The guidelines have been put forward as a basis for national and international guidance. They were developed in close collaboration with the ICRP Committee 2 Task Group on Internal Dosimetry (INDOS), which is developing a Guidance Document on internal dose assessment. The draft ICRP Guidance Document is following similar principles, and a similar structured approach to assessments based on the IDEAS Guidelines, but will relate to revised ICRP biokinetic models currently under development by INDOS.TEXT ENGLISCH

ALLGEMEINE RICHTLINIEN ZUR ABSCHÄTZUNG DER EFFEKTIVEN FOLGEÄQUIVALENTDOSIS AUS DEN DATEN DER INKORPORATIONSÜBERWACHUNG".

Zusammenfassung
Die durch Inkorporation radioaktiver Stoffe bedingte Dosis kann nicht direkt gemessen werden, sondern sie muss aus den Messdaten der Inkorporationsüberwachung (z.B. Ganzkörpermessungen oder Urinausscheidungsmessungen) berechnet werden. Diese Berechnungen erfordern ein passendes biokinetisches Modell sowie zutreffende Annahmen hinsichtlich der Expositionsbedingungen, Materialeigenschaften etc.. Aufgrund der Vielfalt der involvierten Parameter können die Ergebnisse dieser Berechnungen je nach Qualifikation und Erfahrung der auswertenden Fachleute in einem weiten Bereich variieren. Um zu einer besseren Übereinstimmung der Ergebnisse zu kommen, wurde im 5th Framework Programme der EU ein Forschungsprojekt zur Harmonisierung der internen Dosimetrie durchgeführt. Das Ziel des Projekts IDEAS (gefördert von der EU unter dem Kontrakt No. FIKR-CT2001-00160) war die Entwicklung von allgemeinen Richtlinien zur Standardisierung der Verfahren zur Bestimmung der Aktivitätszufuhr und der Folgeäquivalentdosis aus den Inkorporationsmessdaten. Das Projekt begann im Oktober 2001 und endete im Juni 2005.

            Um sicher zu stellen, dass die Richtlinien einen möglichst weiten Bereich der in der Praxis auftretenden Situationen abdecken, wurde zunächst eine Datenbank mit relevanten Inkorporationsfällen aus der Literatur aufgebaut. Etwa 50 Fälle aus dieser Datenbank wurden jeweils von mehreren Fachleuten interpretiert. Die Ergebnisse der Interpretationen wurden zusammengestellt und speziell in Hinblick auf die Modellannahmen und deren Auswirkungen auf die Dosisabschätzung analysiert. Auf der Basis der hierbei gewonnenen Erfahrungen sowie weiterer Untersuchungen wurde ein erster Richtlinienentwurf erarbeitet, mit dessen Hilfe die zur Auswertung der Inkorporationsmessdaten erforderlichen Parameter systematisch ermittelt werden können. Der Entwurf wurde im Rahmen eines virtuellen Workshops im Internet mit Fachleuten aus aller Welt diskutiert und weiterentwickelt. Zum praktischen Test der Richtlinien wurde in Zusammenarbeit mit der IAEA ein internationales Vergleichsprogramm zur Bestimmung der Dosis aus Inkorporationsmessdaten durchgeführt. Die Teilnehmer an diesem Vergleich erhielten jeweils sechs Fallstudien, die sie nach den Richtlinien auswerten sollten. Die Ergebnisse wurden zusammengestellt und im Rahmen eines zweiten Workshops mit den Teilnehmern des Vergleichs und weiteren interessierten Fachleuten diskutiert. Auf der Basis der Ergebnisse dieses Workshops wurden die Richtlinien nochmals überarbeitet und in die endgültige Form gebracht.

Die Richtlinien basieren auf der folgenden allgemeinen Philosophie:

           Harmonisierung: Jeder Anwender sollte von einem gegebenen Satz von Inkorporationsmessdaten zur gleichen Aktivitätszufuhr bzw. zur gleichen Folgeäquivalentdosis kommen.

           Genauigkeit: Das Ergebnis sollte die Best-Abschätzung repräsentieren.

           Angemessenheit: Der Aufwand zur Auswertung sollte sich an der Dosis orientieren – je geringer die Dosis, umso geringer sollte der Aufwand zur Auswertung sein.

Auf der Basis dieser Philosophie wurde eine abgestufte Auswertung der Inkorporationsmessdaten definiert und in Form von Flussdiagrammen strukturiert. Hierbei wird zwischen den folgenden Auswertestufen (Levels of task) unterschieden: Level 1: Einfache Auswertung unter Benutzung der Referenzparameter der ICRP (bei Jahresdosiswerten zwischen 0,1 und 1 mSv); Level 2: Spezielle Auswertung unter Einbeziehung zusätzlicher fallspezifischer Informationen (bei Dosiswerten zwischen 1 und 6 mSv); Level 3: Sehr detaillierte Auswertung bei Fällen mit umfassendem Datenmaterial (bei Dosiswerten oberhalb von 6 mSv).

 

Die Richtlinien umfassen:

           Hintergrundinformationen über die biokinetischen Modelle und die entsprechenden biokinetischen Funktionen zur Interpretation der Inkorporationsmessdaten

           Detaillierte Informationen zur Behandlung und Auswertung von Inkorporationsmessdaten

           Einen strukturierten Ansatz zur Bestimmung der internen Dosis mit detaillierten Flussdiagrammen und begleitenden Erklärungen zur schrittweisen Bestimmung der inneren Dosis entsprechend der Level-of-task-Struktur

Die Richtlinien sollen eine Basis für nationale und internationale Regelwerke zur internen Dosimetrie bilden. Die Erarbeitung der Richtlinien erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der ICRP Committee 2 Task Group on Internal Dosimetry (INDOS), die zur Zeit an ähnlichen Leitlinien arbeitet (Guidance Document on internal dose assessment). Die ICRP-Leitlinien folgen den gleichen Prinzipien wie die IDEAS-Richtlinien, sie orientieren sich allerdings bereits an der nächsten Generation von biokinetischen Modellen, die zur Zeit von INDOS erarbeitet wird.

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