Forschungszentrum Karlsruhe - Wissenschaftliche Berichte - FZKA 7257
Prototypical Experiments on Air Oxidation of Zircaloy-4 at High Temperatures
M. Steinbrück, U. Stegmaier, T. Ziegler
Abstract
The report presents the results of extensive experimental
work on the oxidation of Zircaloy-4 in air at high temperatures. The
experimental program was aimed at mechanistic phenomenology of the reaction
between Zircaloy and air and investigation of air attack under prototypical
conditions for air ingress under the conditions of an hypothetical severe
nuclear reactor accident, i.e. at temperatures 800-1500 °C and
consideration of mixed
air(nitrogen)-steam atmospheres and pre-oxidation.
The oxidation in air as well as in air and
nitrogen-containing atmospheres leads to strong degradation of the cladding
material. The main mechanism for this process is the formation of zirconium
nitride and its re-oxidation. From safety point of view, the barrier effect of
the fuel cladding is lost much earlier than during accident transients with
only a steam atmosphere.
Pre-oxidation in steam prevents air attack as long as the
oxide scale is intact, i.e. at temperatures above 1050 °C (beyond breakaway
regime) and as long as oxidising gases are available (no steam starvation
conditions). Under steam/oxygen starvation conditions the oxide scale is
reduced and significant external nitride formation takes place.
Stronger degradation of cladding tubes was also observed in
air-steam and nitrogen-steam mixtures over a wide range of compositions.
Regarding modelling of air ingress in severe accident
computer codes one conclusion is that parabolic correlations for oxidation in
air may be applied only for high temperatures (>1400 °C) and for
pre-oxidized cladding (≥ 1100 °C). For all other conditions faster, more
linear reaction kinetics should be applied.
The results presented in this report are mainly of
phenomenological nature. Therefore, the program will be extended by selected
experiments oriented on the determination of kinetic correlations.
Prototypische
Experimente zur Luftoxidation von Zircaloy-4 bei hohen Temperaturen
Zusammenfassung
In diesem Bericht sind
die Ergebnisse umfangreicher Studien zur Reaktion von Zircaloy-4 Hüllrohren mit
Luft im Temperaturbereich 800-1500 °C zusammengefasst. Es wurden für einen
Reaktorstörfall mit Lufteinbruch prototypische Bedingungen gewählt, d.h. die Reaktion
von Hüllrohrsegmenten in gemischten Luft-Dampf-Atmosphären sowie die
sequentielle Reaktion zuerst in Dampf und nachfolgend in Luft. Außerdem wurden
Sauerstoffmangelbedingungen betrachtet, bei denen das Hüllmaterial Stickstoff
bzw. Stickstoff-Dampf-Mischungen ausgesetzt ist.
Generell hat Luft
einen großen Einfluss auf die verstärkte Degradation von Hüllrohren. Deren
Barrierewirkung gegen die Freisetzung von Spaltprodukten geht während einer
Unfallsequenz mit Lufteinbruch früher und bei niedrigeren Temperaturen verloren
als in reiner Dampfatmosphäre. Die Bildung von Zirkoniumnitrid an der
Phasengrenze Metall-Oxid sowie dessen Oxidation führt zu sehr porösen
Oxidschichten, die keine Schutzwirkung aufweisen. Andererseits ist die Reaktion
von metallischen Zirkoniumlegierungen in reinem Stickstoff um Größenordnungen
langsamer als in Sauerstoff enthaltenden Atmosphären.
Die Voroxidation
von Zircaloy in Sauerstoff oder Dampf verhindert die Nitridbildung und damit
die beschleunigte Zerstörung des Hüllrohres, solange die Oxidschicht dicht ist
und den Zutritt von Stickstoff zum Metall unterbindet. Reine
Stickstoffatmosphäre, wie sie bei Sauerstoffmangelbedingungen auftritt, führt
dagegen zur Bildung beträchtlicher Mengen von Zirkoniumnitrid.
Experimente zur Aufklärung
des Mechanismus des Stickstoffangriffs haben gezeigt, dass Stickstoff bevorzugt
mit α-Zr(O) und unterstoichiometrischem Oxid reagiert, während die
Reaktionsgeschwindigkeiten mit der β-Zr Phase um Größenordnungen geringer
sind.
Gemischte Luft-Dampf
und Stickstoff-Dampf Atmosphären, wie sie bei Störfällen zu erwarten sind,
führen in weiten Zusammensetzungsbereichen auch zur verstärkten Degradation der
Hüllrohre.
Die hier
vorgestellten Untersuchungen waren hauptsächlich phänomenologischer Natur; deshalb
sind weitere Experimente zur Bestimmung kinetischer Parameter für ausgewählte
Versuchsbedingungen geplant.
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