Forschungszentrum Karlsruhe - Wissenschaftliche Berichte - FZKA 7270 

Festigkeitsanalyse für den Reaktordruckbehälter des High Performance Light Water Reactor (HPLWR)

E. Guelton, K. Fischer

Zusammenfassung
Der High Performance Light Water Reactor (HPLWR) ist eines der Konzepte des Generation IV Programms. Dieser wird im Unterschied zu aktuellen Leichtwasserreaktoren mit überkritischen Dampfzuständen betrieben, d.h. aufgrund des Betriebsdruckes von 25 MPa strömt das Kühlmedium Wasser, welches auch als Moderator verwendet wird, einphasig durch den Kern. Am Austritt erreicht der Frischdampf Temperaturen über 500 °C. Diese Bedingungen wirken sich erheblich auf das Design und die Auslegung des Reaktordruckbehälters (RDB) aus. Für die Modellierung wird ein Konzept für den RDB verwendet, welches im Aufbau dem Design aktueller Druckwasserreaktoren ähnelt und somit die Verwendung von bewährten Werkstoffen ermöglicht und auch die erwähnten hohen Anforderungen berücksichtigt. Eine erste Druckauslegung zur Abschätzung der Wandstärken und der geometrischen Abmessungen des Behälters wurden für dieses Konzept anhand der KTA-Richtlinien durchgeführt. Die Modellierung bzw. Festigkeitsanalyse, welche nach der Finite-Elemente Methode (FEM) mit dem Programm ANSYS durchgeführt wurde, dient zur Verifizierung dieses Konzeptes. Die kombinierte mechanische und thermische Berechnung lieferte die Primär, Sekundär- und Spitzenspannungen, welche nach den KTA-Richtlinien für die Beanspruchungsstufen 0 (Auslegung) und A (normaler Betriebszustand) für die einzelnen Komponenten bewertet wurden. Die Ergebnisse bestätigen die Abschätzung der Wandstärken, allerdings treten im Bereich der Ein- und Auslassflansche Spannungen in der Nähe der vorgegebenen Grenzwerte auf, so daß bei einer Vergrößerung des Behälters, z.B. für höhere Leistungen, eine Grenzwertüberschreitung möglich ist. Daher werden konstruktive Verbesserungen für diesen Bereich vorgestellt und bewertet. Eine geschicktere Geometrie des Flansches reduziert die Spannungen um bis zu 65%.

Stress Analysis of the Reactor Pressure Vessel of the High Performance Light Water Reactors (HPLWR)

Abstract
The High Performance Light Water Reactor (HPLWR) is one of the concepts of the Generation IV program. The main difference compared to current Light Water Reactors (LWR) results from the supercritical steam condition of the coolant. Due to the supercritical pressure of 25 MPa, water, used as moderator and coolant, flows as a single phase through the core. The temperatures at the outlet are above 500 °C. These conditions have a major impact on the design of the Reactor Pressure Vessel (RPV). For the modelling a RPV concept is proposed, which resembles the design of current LWR and allows the use of approved materials on one side and also meets the additional demands on the other side. A first dimensioning of the RPV wall thicknesses and the geometrical proportions has been performed using the german KTA-guidelines. To verify these results, a stress analysis using the finite element method has been performed with the program ANSYS. The combined mechanical and thermal calculations provide the primary, secondary and peak stresses which are evaluated using the KTA-guidelines design loading (Level 0) and service loading level A for the different components. The results confirm the wall thicknesses estimated by Fischer et al. (2006), but there are peak stresses in the vicinity of the inlet and outlet flanges, which are very close to the allowed design limit. For larger diameters of the RPV those regions will become critical and the stresses might exceed the design limits. Design optimizations for those regions are proposed and evaluated. A readjusted geometry of the inlet flange reduces those stresses by 65%.

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