Forschungszentrum Karlsruhe - Wissenschaftliche Berichte - FZKA 7326
Photolumineszenzspektroskopie an Kohlenstoffnanoröhren
und Entwicklung von Trennungsmethoden
Katharina Arnold
Zusammenfassung
Im Rahmen dieser Arbeit
wurden die elektronischen Eigenschaften individualisierter Kohlenstoffnanoröhren
mit Hilfe der Photolumineszenzspektroskopie untersucht. Kohlenstoffnanoröhren
sind quasi-eindimensionale Moleküle, bestehend aus einer oder mehreren
Graphitebenen, die zu einem Zylinder aufgerollt sind. Ihre Eigenschaften werden
in erster Näherung von Graphit hergeleitet. Einwandige Kohlenstoffnanoröhren kommen
in unterschiedlichen Strukturvarianten vor und sind dadurch entweder halbleitend
oder metallisch. Halbleitende Kohlenstoffnanoröhren photolumineszieren im nahen
infraroten Wellenlängenbereich.
Für die Untersuchungen der elektronischen
Struktur von Kohlenstoffnanoröhren wurde eigens ein
FTIR-Photolumineszenzspektrometer und ein NIR-Photolumineszenz-Lasermikroskop
für ein 2D-Photolumineszenzverfahren entwickelt und aufgebaut. Mit Hilfe dieser
Techniken wurde unter anderem untersucht, wie sich die elektronischen Eigenschaften
halbleitender Kohlenstoffnanoröhren unter mechanischer Belastung verändern.
Hierzu wurden Hochdruckexperimente an wässrigen Dispersionen aus Kohlenstoffnanoröhren
in einer Diamantdruckzelle durchgeführt (bis 10 kbar). Ebenfalls wurde die
Photolumineszenz von Kohlenstoffnanoröhren in gefrorenen wässrigen Dispersionen
(Matrix) bei Abkühlung untersucht, welche aufgrund eines thermomechanischen
Effekts eine mechanische Belastung von ca. 5 GPa erfahren. Die Druckexperimente
an dispergierten Nanoröhren sind in guter Übereinstimmung mit Tight-Binding-Berechnungen.
Photolumineszenzuntersuchungen an bisher nicht identifizierten Photolumineszenzsatelliten,
an doppelwandigen Kohlenstoffnanoröhren, sowie die Zuordnung der elektronischen
Übergänge aus höheren Anregungsbereichen, tragen zur Aufklärung der
komplizierten elektronischen Struktur von Kohlenstoffnanoröhren bei.
Im Rahmen dieser Dissertation wurde der
ultraschallinduzierte Schneideprozess anhand eines hydrodynamischen
Schneidemodells auf Basis der Kavitation aufgeklärt. Intensive Ultraschallbehandlungen,
die allgemein zur Präparation von Suspensionen mit individualisierten
Kohlenstoffnanoröhren verwendet werden, kürzen die Röhren in kleine, bisher
nicht in ihrer Länge kontrollierbare Stücke. Zur experimentellen Untersuchung
des theoretischen Modells wurde ein Längenseparationsverfahren mit Hilfe chromatographischer
Methoden entwickelt und optimiert.
Photoluminescence spectroscopy of carbon nanotubes and
development of separation methods
Abstract
In this work the electronic properties of individualized
carbon nanotubes were investigated using photoluminescence spectroscopy. Carbon
nanotubes are quasi one dimensional structures rolled up of one or several
graphene sheets. Depending on their geometrical formation they have either
semiconducting or metallic character. Carbon nanotubes show photon emission in
the near infra red wavelength range.
In order to analyse the electronic structure of carbon nanotubes a
FTIRphotoluminescence spectrometer and a NIR photoluminescence laser microscope
for 2Dphotoluminescence methods were developed and constructed. Using these
techniques, strain induced changes in the electronic properties of carbon
nanotubes were observed. In order to do this, high pressure measurements of
carbon nanotube dispersions using a diamond anvil cell were performed (~ 10
kbar). Photoluminescence experiments have also been carried out by cooling down
a frozen aqueous carbon nanotube dispersions (matrix). As a result of a
thermomechanical effect, the ice matrix induces a strain up to 5 GPa. These
pressure experiments are in good agreement with tight-binding calculations. Photoluminescence
measurements of emission satellites, of double walled carbon nanotubes and the
assignment of higher electronically transition energies clarifies the complicated
electronic structure of carbon nanotubes.
In this theses the ultrasonic induced scission process of carbon nanotubes
was investigated by means of an hydro-dynamical scission model based on
cavitation. Intense ultrasonic treatment is generally used to prepare
individualized carbon nanotube suspensions. This method also cuts the tubes
into nanotube pieces of different lengths. In order to compare the theoretical
model with experiments a size exclusion chromatographic method was developed
and optimized.
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