Forschungszentrum Karlsruhe - Wissenschaftliche Berichte - FZKA 7332
Entwicklung und Implementierung zweikomponentiger Hartree-Fock- und Dichtefunktionalmethoden
Markus Klaus Armbruster
Zusammenfassung
In
der vorliegenden Arbeit wurde ein selbstkonsistentes Verfahren zur
Berücksichtigung der Spin-Bahn-Wechselwirkung entwickelt, in das Programmpaket
TURBOMOLE implementiert und angewendet. Es umfasst Hartree-Fock- und
Dichtefunktionalmethoden, die durch Verwendung der RI-Näherung für Coulomb- und
Austauschoperatoren auf größere molekulare Systeme anwendbar sind. Die
Spin-Bahn-Wechselwirkung wurde zum einen durch die Verwendung von
Pseudopotentialen für die schweren Hauptgruppenelemente der fünften und sechsten
Periode und zum anderen auf Allelektronenniveau durch einen effektiven
Einteilchenoperator ('AMFI'), der für die leichten bis mittelschweren Elemente
der zweiten bis vierten Periode geeignet ist, in den Formalismus integriert. Es
wurde festgestellt, dass die selbstkonsistente Behandlung der
Spin-Bahn-Kopplung bei Verwendung von Pseudopotentialen spezielle Anforderungen
an die Basissätze stellt, insbesondere bezüglich der Flexibilit ät der inneren
Schalen. Es wurden kleine Ergänzungen zu den herkömmlichen Basen entwickelt,
mit deren Hilfe Basissatzfehler für zweikomponentige Rechnungen im Bereich
derer von einkomponentigen Rechnungen liegen. Die erweiterten Basissätze
besitzen damit für ein- und zweikomponentige Rechnungen die gleiche Qualität.
Der Fokus der Anwendungen wurde auf Cluster der schweren Hauptgruppenelemente
Thallium, Blei, Bismut und Polonium gelegt. Die Berücksichtigung der
Spin-Bahn-Wechselwirkung liefert zum einen eine realistische Abschätzung der
Bindungsenergien in kleinen bis mittelgroßen Clustern und zum anderen werden
hochsymmetrische Strukturen, die auf einkomponentigem Niveau eine
Jahn-Teller-Verzerrung zeigen würden, vielfach bevorzugt. Die hier
implementierten Verfahren lassen sich auf Hartree-Fock-Niveau bzw. bei
Verwendung von Hybridfunktionalen für mittelgroße Systeme mit großen
Basissätzen einsetzen. Die Effizienz des zweikomponentigen DFT-Verfahrens mit
reinen Dichtefunktionalen wurde an Nanopartikeln (ca. 2000 Basisfunktionen)
demonstriert.
Development and implementation
of two-component Hartree-Fock- and Density functional methods
Abstract
In the present work a
selfconsistent treatment of the spin-orbit interaction is developed in the
program system TURBOMOLE implemented and adopted. The underlying formalism
deals with two-component Hartree-Fock- and density functional methods including
the 'resolution-of-the-identity'-approximation for the Coulomb- and exchange
operators. The spin-orbit interaction is included via effective core potentials
for the heavier p-elements and at the all-electron level with the effective
spin-orbit operator AMFI for the lighter elements. It was discovered that the
selfconsistent treatment of the spin-orbit interaction with effective core
potentials has special requirements on the basis sets especially on the
flexibility of the inner shells. With additions to the existing basis sets the
basis set error for the two-component treatment is similar to the one-component
approach. The enhanced basis sets have the same quality for one- and
two-component calculations. The focus of the applications was on clusters of
the heavy main group elements thallium, lead, bismuth and polonium. The
inclusion of the spin-orbit interaction gives a realistic estimation of the
cohesive energy of the small and medium-sized clusters and highly symmetric
structures which show at the one-component level Jahn-Teller distortions to be
often preferred. The implemented two-component procedure on the
Hartree-Fock-level or by application of hybrid density functionals can be
applied for middle-sized systems with comparably large basis sets. The
efficiency of the two-component DFT approach with pure density functionals is
demonstrated for nanoparticles (ca. 2000 basis functions).
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