Forschungszentrum Karlsruhe - Wissenschaftliche Berichte - FZKA 7380
Suche nach Anisotropie
in der kosmischen Strahlung mit KASCADE-Grande
Mathias Stümpert
Zusammenfassung
Strahlung. Herkunft,
Beschleunigungsmechanismen und Transport sind dabei immer noch weitgehend
ungeklärt. Während es auf der theoretischen Seite eine Vielzahl an Modellen gibt,
macht vor allem der bei den höchsten Energien extrem kleine Fluss die
experimentelle Bestätigung dieser Modelle sehr schwierig. Neben Untersuchungen
des Flussspektrums im Allgemeinen und Entfaltungsanalysen im Besonderen,
stellen Anisotropiestudien die dritte Säule dar, auf der die meisten dieser
Theorien aufsetzen. Im Rahmen des KASCADEGrande Experiments beschäftigt sich
die vorliegende Arbeit sowohl mit klein- als auch mit großskaligen
Anisotropien. Der untersuchte Energiebereich liegt dabei zwischen einigen wenigen
1016 eV bis hin zu fast 1018 eV.
Um mögliche Quellkandidaten direkt zu
identifizieren, werden zwei unabhängige Signifikanzanalysen auf den gemessenen
Datensatz angewandt. Die erste dieser Analysen wurde im Rahmen der vorliegenden
Arbeit entwickelt und beschäftigt sich mit der Untersuchung eigens erstellter
Flusskarten. Die zweite Analyse ist eine bewährte Methode nach Li und Ma und
soll als Referenzanalyse dienen. Keines der beiden Verfahren zeigt dabei klare Anzeichen
für einen signifikant erhöhten Fluss. Dennoch ergeben sich zumindest für die erste
Analyse einige Regionen mit σ ≈ 4, in deren unmittelbarer Umgebung
interessante Quellkandidaten zu finden sind.
Zum Thema großskalige Anisotropie werden
schließlich drei Methoden zur Untersuchung eines möglichen Dipolmoments
durchgeführt. Zwei dieser Methoden sind dabei zweidimensionale Analysen, die
den Dipol in Rektaszension und Amplitude beziehungsweise in Deklination und
Amplitude charakterisieren. Beide Methoden lassen sich kombinieren, um einen vorhandenen
Dipol somit in drei Dimensionen zu rekonstruieren. Die dritte Methode ist eine
echte dreidimensionale Dipolrekonstruktion. Die Ergebnisse der beiden
resultierenden dreidimensionalen Analysen zeigen dabei gute Übereinstimmung und
ergeben Dipolamplituden von etwa 6∙10-2 bis hin zu 2∙10-1.
Eine Umrechnung der so erhaltenen Amplituden auf die Rayleigh-Skala lässt
schließlich einen Vergleich dieser Analysen mit den Ergebnissen anderer
Experimente zur Rayleigh-Methode zu.
Abschließend gibt eine
Winkelkorrelationsanalyse weiteren Aufschluß über räumliche Korrelationen der
1000 höchstenergetischen bei KASCADE-Grande gemessenen Ereignisse. Aus dieser
Analyse kann lediglich auf die Quellverteilung rückgeschlossen werden, nicht jedoch
auf die Position der Quellen. Das Ergebnis ist dabei mit einer isotropen
Quellverteilung im Einklang. Das Funktionsprinzip der Methode wird abschließend
an simulierten Punktquellen demonstriert.
Search for Cosmic Ray Anisotropies with KASCADE-Grande
Abstract
One of the main fields in astroparticle physics is the
investigation of cosmics rays. Their origin, acceleration and transport
mechanisms are still widely unexplained. Although there are many theoretical
models, their experimental confirmation is very difficult due to the extremely
small flux of cosmic rays at the highest energies. Besides the investigations
of the flux spectrum in general and unfolding analyses in particular,
anisotropy studies represent the third pillar which most of these theories are
based on. Within the KASCADE-Grande experiment, the presented thesis deals both
with small-scale and large-scale anisotropies. The investigated energies
thereby reach from some 1016 eV up to nearly 1018 eV.
In order to directly identify possible sources, two independent
significance analyses are applied to the dataset. The first of these analyses
was developed within the presented thesis and deals with the investigation of
specifically generated flux maps. The second analysis is a common method by Li
and Ma that should serve as a reference. None of the both methods indicates
clear evidence for a significantly increased flux. Nevertheless at least for the
first analysis there are regions with σ ≈ 4 with interesting
source candidates in their nearby neighbourhood.
On the subject of large-scale anisotropy three methods for the
investigation of a possible dipole moment are performed. Two of these methods
are thereby two-dimensional analyses which characterise the dipole in right ascension
and amplitude and respectively in declination and amplitude. Both methods can
be combined in order to reconstruct a possible dipole in three dimensions. The
third method is a real three-dimensional analysis. The results of the two
resulting three-dimensional analyses show a good agreement and yield in dipole
amplitudes from roughly 6∙10-2 up to 2∙10-1. A
conversion of these amplitudes to the Rayleigh-scale results in a comparison of
these analyses with results from other experiments concerning the
Rayleigh-method.
Finally, an angular correlation analysis gives further information about
spatial correlations of the 1000 events of highest energy. From this analysis,
one can only deduce the distribution of the sources but not on their true
position in the sky. The result is thereby in accordance with an isotropic
source distribution. The proof of concept of this method is demonstrated with
simulated point-sources.
VOLLTEXT
BIBLIOTHEK