Analyse der Neutronenkleinwinkelstreuung nanokristalliner Ferromagnete mittels eines mikromagnetischen Modells

•A. Michels1, J. Weissmüller2, A. Wiedenmann3, U. Erb4 und J. G. Barker5
1Universität des Saarlandes, Saarbrücken, BRD
2FZK, Karlsruhe, BRD
3HMI, Berlin, BRD
4University of Toronto, Toronto, Kanada
5NIST, Gaithersburg, MD, USA

In Ferromagneten mit stark inhomogener magnetokristalliner und/oder magnetoelastischer Anisotropie, wie zum Beispiel nanokristalline oder kaltverformte Materialien, gibt die statische magnetische Mikrostruktur Anlaß zu einem starken elastischen Neutronenkleinwinkelstreusignal. Basierend auf der Theorie des Mikromagnetismus stellen wir eine neue Methode vor, mittels derer man magnetfeldabhängige Streudaten solcher Proben analysieren kann. Dieser Ansatz liefert geschlossene Ausdrücke für die Variation des elastischen magnetischen Kleinwinkelstreuquerschnitts als Funktion des angelegten Feldes und des Streuvektors q; die Ergebnisse sind allgemein anwendbar auf ferromagnetische Systeme mit inhomogener Anisotropie. Neben genauen Werten für die Spinwellensteifigkeitskonstante D-eine Größe, die üblicherweise durch inelastische Neutronenstreuung gemessen wird-liefert die Auswertung eine „Streufunktion des Anisotropiefeldes“ SH(q). SH ist abhängig von den Fourierkoeffizienten des magnetischen Anisotropiefeldes und kann deshalb quantitative Information bezüglich der Stärke und der räumlichen Struktur des Anisotropiefeldes liefern. Wir diskutieren experimentelle Resultate von elektrolytisch-deponiertem nanokristallinem Ni und Co.