Über den Einfluss von kohärenten plattenförmigen Ausscheidungen auf die martensitische Umwandlung in Ti50Ni25Cu25-Legierungen

•Peter Schloß macher1, Harald Rösner1, Alexander V. Shelyakov2 und Alexander M. Glezer3
1Forschungszentrum Karlsruhe, IMF I, Postfach 3640, 76021 Karlsruhe
2Moscow Engineering Physics Institute, Dept. of Solid State Physics, Moskau
3Institute of Physical Metallurgy, CRIFM, Moskau

Amorphe, schmelzgesponnene Bänder der Zusammensetzung Ti50Ni25Cu25 (at.%) wurden verschieden wärmebehandelt um drei unterschiedliche Zustände bezüglich der Quantität an Ausscheidungen zu erreichen. Das waren im Einzelnen: homogenisiertes Material ohne Ausscheidungen sowie mit einer moderaten bzw. einer hohen Dichte an Ausscheidungen. Das thermoelastische Umwandlungsverhalten und die dabei auftretenden Mikrostrukturen wurden mittels Differential-Scanning-Calorimetry (DSC) und Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) charakterisiert. Während isothermer Wärmebehandlungen (T £ Tcryst) traten Ausscheidungen in Form von dünnen kohärenten TiCu-Platten in Erscheinung. Insbesondere nach langfristigem Glühen bildeten die dicht ausgeschiedenen Platten rechteckige Zell-Strukturen. Aufgrund dieser Mikrostrukturen hatte sich die Signalform der Umwandlungskurven verbreitert bzw. die Umwandlungstemperaturen erniedrigt. Die dafür in Frage kommenden Gründe, nämlich interne Spannungsfelder, Korngrenzeneffekt, Entmischung, Ordnung/Unordnung, werden diskutiert. Eine thermodynamische Beschreibung wird vorgeschlagen, welche das beobachtete Umwandlungsverhalten erklärt.