Andreev-Reflexion in S/2DES-Hybridstrukturen mit Rashba-Spin-Bahn-Kopplung

•Christian Schroll, Ulrich Zülicke und Gerd Schön
Institut für Theoretische Festkörperphysik, Universität Karlsruhe, 76128 Karlsruhe

In Halbleiterheterostrukturen realisierte zweidimensionale Elektronensysteme (2DES) eignen sich wegen der routinemäßig erreichten hohen Phasenkohärenzlängen als ideale Laboratorien zur Untersuchung von durch supraleitende Kontakte induzierte Paarkorrelationen in einem nichtsupraleitenden Metall. Letztere finden ihren Ausdruck unter anderem im Prozeß der Andreev-Reflexion, bei der ein vom 2DES auf die Grenzfläche zum Supraleiter (S) auftreffendes Elektron als Loch (retro-)reflektiert wird.

Die zur Realisierung des 2DES nötige Bandverbiegung führt im allgemeinen zu einer nichtverschwindenden Spin-Bahn-Kopplung von Elektronen im 2DES (Rashba-Effekt). Die Möglichkeit, den Rashba-Koeffizienten mittels Gatterspannungen zu variieren, ermöglicht gezielte experimentelle Untersuchung sowie interessante technische Anwendungen. Wir untersuchen den Effekt der Rashba-Spin-Bahn-Kopplung auf Andreev-Reflexion und Transport durch die S/2DES-Grenzfläche, indem wir den theoretischen Formalismus von Blonder, Tinkham und Klapwijk (BTK) auf den Fall mit Spin-Bahn-Kopplung erweitern.