Nichtlineare Temperaturabhängigkeit des senkrechten kritischen Feldes in supraleitenden Vielfachschichten

•Christoph Sürgers1, Maya Schöck1, Hilbert v. Löhneysen1, Anatoli Sidorenko2 und Vladimir M. Gvozdikov3
1Physikalisches Institut, Universität Karlsruhe, D-76128 Karlsruhe
2Institute of Applied Physics, Chisinau 2028, Moldawien
3Kharkov State University, Kharkov 310077, Ukraine

Die Temperaturabhängigkeit des senkrechten oberen kritischen Magnetfeldes Bc2 ^ von supraleitenden Vielfachschichten, bestehend aus supraleitenden (S) und normalleitenden (N) oder isolierenden (I) Einzelschichten, zeigt oft Abweichungen vom linearen Verhalten in der Nähe der Übergangstemperatur Tc. Dies wird unterschiedlich gedeutet und z.B. durch Probeninhomogenitäten oder Effekte der schwachen Lokalisierung erklärt. Nicht genau untersucht wurde bisher der Einfluss der zu erfüllenden Randbedingungen für die Paaramplitude an den Grenzflächen der S-Schichten. Dies wird in einem neuen Modell im Rahmen einer Ginzburg-Landau-Theorie berücksichtigt. Für den Fall, dass mindestens eine S/N-Grenzfläche vorliegt, wird ein nichtlinearer Verlauf von Bc2 ^(T) vorhergesagt. Wir berichten über Messungen von Bc2 ^(T) an S/I/S, N/S/N und N/S/I Dreifachschichten (N=Cu, S=Nb, I=SiO2, Schichtdicke jeweils 40 nm). Ausser für den Fall I/S/I wird eine positive Krümmung von Bc2 ^(T) beobachtet. Die Ergebnisse sind für alle untersuchten Fälle in qualitativer Übereinstimmung mit dem theoretisch berechneten Verhalten. Gefördert durch die Volkswagen-Stiftung.