Dielektrische Eigenschaften gesputterter SrTiO3 - Schichten für die Anwendung in Mikrowellenbauelementen

•Markus Adam1,2, Dirk Fuchs1 und Rudolf Schneider1
1Forschungszentrum Karlsruhe, Institut für Festkörperphysik, Postfach 3640, D-76021 Karlsruhe
2Universität Karlsruhe (TH), Fakultät für Physik, Postfach 6980, D-76128 Karlsruhe

Die relative Dielektrizitätskonstante er von SrTiO3 (STO) lässt sich durch Anlegen eines elektrischen Feldes beeinflussen. Diese Eigenschaft kann zur Realisierung elektronischer Bauelemente wie z. B. durchstimmbarer Mikrowellenfilter genutzt werden. Zur Charakterisierung der dielektrischen Eigenschaften ca. 400 nm dicker STO-Schichten auf LaAlO3-Substraten wurde ein koplanarer Slotline-Ringresonator aus einer supraleitenden YBa2Cu3O7-d (YBCO) Schicht entworfen und hergestellt. Die Schichtfolgen aus STO, YBCO und Gold wurden in-situ durch Zerstäuben stöchiometrischer Sintertargets mit einem invertierten Zylindermagnetron aufgebracht. Aus den temperatur- und feldstärkeabhängig gemessenen Resonanzkurven wurde er sowie die dielektrischen Verluste der STO-Schicht ermittelt. Mit steigender elektrischer Feldstärke E reduzierte sich er um etwa 25% von 740 (E=0) auf 560 (E=100 kV/cm) bei T=77,4 K. Die dielektrischen Verluste nahmen von tand = 0,013 auf 0,005 ab. Die Analyse der Messergebnisse mit theoretischen Modellen ergab, dass bei niedrigen elektrischen Feldstärken die auftretenden Verluste hauptsächlich durch Ladungsdefekte und Multiphononenstreuung verursacht wurden, während in hohen elektrischen Feldern die durch induzierte ferroelektrische Polarisation hervorgerufenen Verluste dominierten.