Proximity-Effekt in epitaktischen Nb/Ag-Doppelschichten

•Heiko Stalzer1, Alexander Cosceev1, Christoph Sürgers1, Hilbert v. Löhneysen1,2 und Anatoli S. Sidorenko3
1Physikalisches Institut, Universität Karlsruhe, D-76128 Karlsruhe
2Forschungszentrum Karlsruhe, Institut für Festkörperphysik, D-76021 Karlsruhe
3Institute of Applied Physics, Kishinev 2028, Moldawien

Der Proximity-Effekt eines normalen Metalls (N) in elektrischem Kontakt mit einem Supraleiter (S) zeigt für den Fall lN >> xS (clean limit) im Vergleich zum Fall lN << xS (dirty limit) ein anderes Verhalten der diamagnetischen Response aufgrund nichtlokaler Effekte. Bisherige Experimente beschränken sich auf Drahtproben mit Zylindersymmetrie [1]. Wir zeigen, dass nichtlokale Effekte auch in S/N Doppelschichten guter struktureller Qualität beobachtet werden können und berichten über Magnetisierungsmessungen an epitaktischen Nb/Ag Doppelschichten auf Saphir (dAg = 500 - 1200 nm, dNb = 200 nm). Die Schichten werden durch Elektronenstrahlverdampfung im Ultrahochvakuum hergestellt und durch Elektronen- und Röntgenbeugung charakterisiert. Erste Messungen der Magnetisierung im Bereich T = 0.06 - 10 K zeigen zusätzlich zum supraleitenden Übergang der Nb-Schicht einen weiteren Übergang bei einer Temperatur Tcrit < TcNb. Das kritische Feld (breakdown field) für diesen Übergang beträgt Bc (T ® 0) » 12 mT und verläuft in Übereinstimmung mit theoretischen Vorhersagen [2].

[1] F. B. Müller-Allinger, A.C. Mota, Phys. Rev. Lett. 84, 3161 (2000)

[2] A. L. Fauchère, G. Blatter, Phys. Rev. B 56, 14102 (1997)