•J. Milke, J.R. Hörandel und J. Wochele für die KASCADE-Kollaboration
Forschungszentrum und Universität Karlsruhe, Institut für
Kernphysik, Postfach 3640, 76021 Karlsruhe
Für die Analyse von Luftschauermessungen ist ein detailliertes Ver"-ständnis der Schauerentwicklung notwendig. Der kritischste Punkt ist dabei die Beschreibung der hadronischen Wechselwirkungen, da der benötigte Kinematikbereich der extremen Vorwärtsrichtung bisher im Rahmen der QCD nicht berechenbar ist und in Kolliderexperimenten nur wenig untersucht wird. Weiterhin erreichen Beschleuniger bisher nicht die in Luftschauern auftretenden Energien. Programme zur Luftschauersimulation verwenden daher phänomenologische Modelle, die ausgehend von an Beschleunigerexperimenten erhaltenen Daten in die benötigten Energie- und Kinematikbereiche extrapolieren.
Das Experiment KASCADE bietet durch die simultane Messung der hadronischen, elektromagnetischen und myonischen Schauerkomponenten gute Voraussetzungen für einen Test der Luftschauersimulationen und der darin verwendeten hadronischen Wechselwirkungsmodelle. Anhand der Untersuchung unterschiedlicher hadronischer Observablen in Korrelation zur myonischen bzw. elektromagnetischen Schauerkomponente werden verschiedene, im Luftschauersimulationsprogramm CORSIKA verfügbare Wechselwirkungsmodelle mit Messungen verglichen und im Hinblick auf eine konsistente Beschreibung der Schauerentwicklung überprüft.