•B. Stahl1,2, G. Fleissner3, R. Finckh1,
J. Ellrich1 und H. Hahn1
1Fachbereich Material- und Geowissenschaften, Petersenstr.
23, TU Darmstadt, 64287 Darmstadt
2Institut für Nanotechnologie, Forschungszentrum Karlsruhe,
76021 Karlsruhe
3Fachbereich Biologie und Informatik,Johann Wolfgang Goethe-Universität
Frankfurt a.M.,Siesmayerstr. 70, 60054 Frankfurt
Eine neu gefundene eisenhaltige Struktur in der Oberschnabelhaut der
Brieftaube gilt als aussichtsreicher Kandidat für einen Magnetrezeptor
der Brieftaube. Dort finden sich überraschenderweise zwei unterschiedliche
Fe-Materialien: (1) Mikrometer groß e rundliche Cluster aus Magnetit-Nanoteilchen
und (2) längliche Platten aus möglicherweise amorphem Fe, stabilisiert
durch C und P. Beide Fe-Spezies liegen in einer räumlich hochgeordneten
Struktur vor. Aus magnetischer und materialwissenschaftlicher Sicht werfen
diese biologischen Strukturen Fragen auf bezüglich der Fe-Materialien
(Biosynthese), ihrer weichmagnetischen Eigenschaften, der Rolle der biologischen
Einbettung (Oberflächeneinflüsse) und Aspekten der Selbstorganisation.
Hier können Parallelen gezogen werden zu künstlichen Nanostrukturen,
insbesondere auf der Basis von magnetischen Nanoteilchen und weichmagnetischen
amorphen Legierungen.