•H. Schmidt1, W. Gruber1, G. Borchardt1,
M. Bruns2, M. Rudolphi3 und H. Baumann3
1AG Thermochemie und Mikrokinetik, FB Physik, Metallurgie
und Werkstoffwissenschaften, TU Clausthal
2Inst. f. Instrumentelle Analytik, FZ Karlsruhe
3Inst. f. Kernphysik, U Frankfurt
Dünne Schichten aus hydrogeniertem amorphem Siliziumnitrid (a-Si3N4:H)
besitzen vielfältige Einsatzgebiete im Bereich der Mikroelektronik
(z.B. als Dielektrikum in Dünnfilm-Transistoren). Das Vorhandensein
von H und insbesondere dessen thermische Stabilität, die durch die
atomare Beweglichkeit bedingt wird, spielen eine entscheidende Rolle bei
der Defektpassivierung unabgesättigter Bindungen und somit für
Qualität der Bauteile. Auf dieser Grundlage wurde die Diffusion von
H in ca. 1mm dicken stöchiometrischen a-
Si3N4:H-Schichten, die mittels reaktiver Sputterdeposition
hergestellt wurden, als Funktion der Temperatur untersucht. Die Bestimmung
der Schichtzusammensetzung erfolgte mit n-RBS und die Bestimmung des H-Gehalts
mittels NRRA. Die Diffusionsuntersuchungen wurden mit ionenimplantierten
stabilen
2H-Isotopen und Sekundärionen-Massenspektrometrie
(SIMS) durchgeführt. Die Diffusionskoeffizienten folgen einem Arrheniusverhalten
mit einer hohen Aktivierungsenthalpie von
DH
= 3,3 eV und einem präexponentiellen Faktor von D0 = 4
x 10-4 m2/s, was auf einen reaktionslimitierten Migrationsprozess
hindeutet. Der Einfluss des thermodynamischen Zustands (amorph, relaxiert
amorph, kristallin) sowie des H-Gehaltes auf die Diffusion werden diskutiert.