•R. Heid, W. Reichardt und K.-P. Bohnen
Forschungszentrum Karlsruhe, Institut für Festkörperphysik,
Postfach 3640, D-76021 Karlsruhe
Die Supraleitung in den Nickel-Borokarbiden zeigt viele ungewöhnliche
Eigenschaften [1], die die Frage aufwerfen, in wieweit die konventionelle
Elektron-Phonon-Kopplung die Supraleitung in dieser Materialklasse quantitativ
beschreiben kann. Diese Fragestellung kann mit modernen first principles
Verfahren detailliert untersucht werden. Wir berichten über ab initio
Rechnungen der Gitterdynamik und Elektron-Phonon-Kopplung in dem Supraleiter
YNi2B2C (Tc=15.5K) und der nicht supraleitenden
Referenzverbindung LaNi2B2C im Rahmen der Dichtefunktional-Störungsheorie
mittels Pseudopotential-Methode mit gemischter Basis. Die Ergebnisse der
Phononen-Dispersionen und der Phononen-Zustandsdichten sind in guter Übereinstimmung
mit experimentellen Daten aus der Literatur. Für YNi2B2C
finden wir dominierende Beiträge von Y und B zur Eliashberg-Konstanten
l.
l(q) weist ein
Maximum bei (.6,0,0) auf, wo im Experiment Phononenanomalien nahe Tc
beobachtet wurden [2].