GLORIA: Ein Satellit für die Meso-Skalen

•Peter Preusse1, Martin Riese1, Lars Hoffmann1, Reinhold Spang1, Manfred Ern1, Cornelius Schiller1, Felix Friedl-Vallon2, Thomas von Clarmann2 und Hermann Oelhaf2
1ICG-I, Forschungszentrum Jülich, 52425 Jülich
2IMK, Forschungszentrum Karlsruhe, 76021 Karlsruhe

Fernerkundung der Atmosphäre vom Satelliten hat auf synoptischer Skala viel zum Verständnis der Atmosphäre beigetragen. Wichtige und aktuelle Fragestellungen der Atmosphärenphysik hängen aber von mesoskaligen Phänomenen ab. Beispiele hierfür sind der Zirkulationsantrieb der mittleren Atmosphäre durch Schwerewellen, isentropes Mischen durch dünne und schmale Filamente und Stratosphären-Troposphären-Austausch durch Kaltlufttropfen und Tropopausenfalten. Auch die Cirruswolken in der tropischen Tropopausenregion, die zur Strahlungsbilanz der Erdatmosphäre und zur Trocknung der Stratosphäre beitragen sind weitgehend mesoskalig. Zum Studium all dieser Phänomene braucht man eine gute Auflösung in allen drei Raumdimensionen. Die Abtastung bisheriger Satellitengeräte war nicht ausreichend diese Phänomene im Detail zu studieren. Mit der Entwicklung von 2D Arrays von Infrarot-Detektoren bietet sich nun die Möglichkeit ein Horizont-abbildendes Michelson Gerät zu bauen. Mit dem GLObal limb Radiance Imager for the Atmosphere (GLORIA) schlagen die Forschungszentren Jülich und Karlsruhe ein Gerät vor, dass alle vier Sekunden 20 Höhenprofile gleichzeitig misst und damit die nötige 3D Auflösung zum Studium mesoskaliger Phänomene erreicht.