Eine verbesserte mikrophysikalische Parametrisierung für globale stratosphärische Chemie-Transport-Modelle

•Michael Wiehle, Roland Ruhnke, Wolfgang Kouker und Thomas Reddmann
Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK), Forschungszentrum Karlsruhe

Die Bildung von Polaren Stratosphärischen Wolken (engl. polar stratospheric clouds, PSC's) aus NAT (Nitric Acid Trihydrat) oder Eis und die darauf ablaufenden chemischen Reaktionen spielen eine zentrale Rolle in der Zerstörung des stratosphärischen Ozons. Durch die Sedimentation grosser NAT-Partikel ( > 10 mm Durchmesser) wird die stratosphärische Luft denitrifiziert, so dass der Ozonabbau bis weit in den polaren Frühling hinein verlängert wird. Für eine Vorhersage der zukünftigen Entwicklung der Ozonschicht ist daher eine genaue Kenntnis und Parametrisierung des Wachstums der PSC wichtig. Die bisherige rein thermodynamische Parametrisierung der PSC-Bildung erlaubt nur eine unzureichende Simulation dieser Prozesse.

Im Karlsruher Simulationsmodell der mittleren Atmosphäre (KASIMA) wurde basierend auf Carslaw et al. (2002) eine Wachstumskinetik der PSC eingebaut. Diese ermöglicht die Simulation einer zeitabhängigen Grössenveränderung der PSC durch Kondensation bzw. Evaporation von HNO3 und H2O zu/von NAT-Partikeln. Die Ergebnisse verschiedener Sensitivitätsstudien für vergangene arktische Winter werden präsentiert und mit Messdaten verglichen.