1. Zwischenkolloquium des BMBF Projektes PU2000 IMAUF
Einfluss der
Biasspannung auf die mechanischen Eigenschaften metastabiler V-C-Al-N-Schichten
hergestellt durch Sputtern
von einem keramischen Komposittarget
S. Ulrich, C. Ziebert
Institut für
Materialforschung I, Forschungszentrum Karlsruhe
Mithilfe
einer Magnetronsputteranlage von Typ Leybold Z 550 wurden drei Serien von
V-C-Al-N-Schichten von einem keramischen Komposittarget (Mischungsverhältnis
VC:AlN = 60 mol-%:40 mol-%) auf Hartmetallsubstraten abgeschieden. Für die drei Serien wurden folgende Werte für die Beschichtungsparameter
Sputterleistung P und Gasdruck p verwendet: P = 250 W, p = 1,1 Pa; P =
250 W, p = 0,7 Pa; P = 500 W, p
= 1,1 Pa. Der bei diesen Versuchen verwendete Substratteller ermöglichte zusätzlich
in einem Beschichtungsprozess sieben Proben mit unterschiedlicher
Substratvorspannung und damit Ionenenergie herzustellen. Damit erhielt man
Proben, die bis auf die zwischen 0 und
-150 V in 25 V-Schritten variierte Biasspannung unter gleichen Beschichtungsbedingungen
erzeugt wurden. Mit Hilfe des Verfahrens der tiefensensitiven
Nanoindentierung wurden die mechanischen Eigenschaften Härte und
reduzierter E-Modul bestimmt.
Die Auswertung dieser Untersuchungen ergab, dass
die Härte sowohl bei hohem Druck als auch bei hoher Sputterleistung mit Zunahme der Substratvorspannung
erhöht wird. Diese Erhöhung erfolgt bei hohem Druck von 20 auf 27 GPa und bei
hoher Sputterleistung von 30 auf 35 GPa, während die Härte der mit niedrigerem
Druck abgeschiedenen Schichten nahezu konstant bei 27 GPa bleibt. Im Vergleich
dazu wies der reduzierte E-Modul keinen deutlichen Einfluss von der Substratvorspannung
auf und lag bei 475-500 GPa. Des Weiteren ergab sich, dass die Schichten mit
der größten Aufwachsrate auch die höchste Härte aufwiesen. Der Vergleich
zwischen Serie 1 und Serie 2 zeigte, dass eine Reduzierung des Gasdruckes von
1,1 Pa auf 0,7 Pa bei etwa gleich bleibenden Aufwachsraten von ca. 2 mm/h zu einer Erhöhung der Härte von
im Mittel 23 GPa auf 28 GPa führte. Eine Verdopplung der Sputterleistung von
250 W auf 500 W bei niedrigerem Druck bewirkte eine weitere Erhöhung der Härte auf
Werte zwischen 30 und 35 GPa und eine Erhöhung der Aufwachsrate auf über 3 mm/h. Dies deutet auf einen linearen
Zusammenhang zwischen Sputterleistung, Härte und Aufwachsrate hin. Hinsichtlich
des reduzierten E-Moduls konnte dagegen keine vergleichbare Korrelation mit der
Aufwachsrate festgestellt werden.