Konditionierung von
Biomasse mit gepulsten elektrischen Feldern
Frey, W.
Karlsruhe Institute of Technology
Institut für Hochleistungsimpuls- und Mikrowellentechnik
Hermann-von-Helmholtz-Platz 1
76344 Eggenstein-Leopoldshafen
Die
Wechselwirkung von biologischen Zellen mit gepulsten elektrischen Feldern kann
in
zwei Bereiche eingeteilt werden. Bei vergleichsweise langsam ansteigender
elektrischer
Feldstärken,
einer Impulsdauer von mehreren µs und Feldamplituden bis zu 10kV/cm
wird
vor allem die Zellmembran aufgeladen. Das Zellinnere bleibt feldfrei.
Es
kommt zur Bildung von Poren in der Zellmembran, was einen Stoffaustausch
zwischen Zellinnerem und der umgebenden Suspension ermöglicht.
Dieser
Effekt wird am IHM unter anderem zur Entwässerung von feuchter Biomasse zur
energieeffizienten Trocknung angewandt.
Bei
höheren Feldamplituden und einer Impulsdauer von wenigen Nanosekunden wird das
Zellmaterial komplett vom elektrischen Feld durchflutet. Es findet eine
intrazelluläre Wechselwirkung statt.
In
Grundlagenuntersuchungen konnte gezeigt werden, dass das Zytoskelett einer
massiven Reorganisation unterliegt, wenn die Zelle mit einem 10ns Impuls
beaufschlagt wurde. Weiterhin konnte eindeutig eine Wachstumssteigerung nach ns-Impulsexposition
bei pflanzlichen Keimlingen und bei Pilzmycel nachgewiesen werden. Die
biochemischen bzw. biophysikalischen Wirkungsketten sind bislang ungeklärt.
Im
Ausblick werden die kürzlich gestarteten Aktivitäten zur Konditionierung von
Biomasse aus Mikroalgen erläutert