2. Statuskolloquium des BMBF Projektes PU2000 IMAUF

„Innovative Methoden zur Auslegung von Umformwerkzeugen

 im Fahrzeugbau“, KIT, Institut für Materialforschung I, 13.05.2009

 

 

Industrielle Prozesse zur reaktiven Abscheidung von
superharten VAlN-Schichten

 

S. Kolozsvari1, P. Pesch1, C. Ziebert2, M. Stüber2, S. Ulrich2

 

1Technologiezentrum für Oberflächentechnik Rheinbreitbach GmbH

 

 2Institut für Materialforschung I, Karlsruher Institut für Technologie

 

Am TZO wurde in einer Beschichtungsanlage von Typ CC800/8 der Firma CemeCon industrielle Beschichtungsprozesse zur Abscheidung von ternären V-Al-N-Schichten erarbeitet. Die entwickelten Prozesse für ein metallisches V-Target mit 20 Aluminumstopfen erlauben die Abscheidung von 2-3 mm dicken VAlN-Schichten auf runden Stahlproben (Werkstoffnummer: 1.2379) und auf (100) orientierten Si-Referenzproben in Ar/N2-Atmosphäre bei einer Leistung von 3 kW und einer Substrattemperatur von 350 °C. Durch Untersuchung des Einflusses des Ar/N2-Verhältnisses und der Substratvorspannung auf die Härte und die Kristallstruktur gelang es geeignete Parameter zur Herstellung von superharten VAlN-Schichten zu erarbeiten. Bei hohen Substratvorspannungen von -200 V konnten Härtewerte von bis zu 4200 HV0,001 erzielt werden, die sich durch Optimierung des Ar/N2-Verhältnisses auf 4600 HV0,001 bei Ar/N2 = 3,5 steigern ließen. Diese superharten Schichten zeigten in den am IMF I aufgenommenen Röntgendiffraktogrammen eine nano­ristalline metastabile Struktur mit einer (111)-Vorzugsorientierung und einer Kristallit-größe von 4 nm. Es wurde eine deutliche Korrelation zwischen den Herstellungsparametern und der Kristallstruktur gefunden. Beispielsweise wies eine bei einer niedrigeren Substrat­orspannung von -110 V abgeschiedene VAlN-Schicht statt der metastabilen Struktur eine Nanokompositstruktur mit 10 nm großen AlN-Kristalliten und 150 nm großen VN-Kristalliten auf.  Die nächsten Schritte bestehen in der Erarbeitung von Prozessen für das quaternäre
V-C-Al-N-Schichtsystem und der anschließenden Abscheidung auf Modellwerkzeugen der Thyssen Krupp Steel Europe AG und der Volkswagen AG
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