Geplante Arbeiten des IAM-AWP in der Helmholtz-Energie-Allianz
„Stationäre elektrochemische Feststoff-Speicher und -Wandler“

 

C. Ziebert, M. Rohde, H.J. Seifert

 

 

Bei der Entwicklung von Li-Ionen Batterien mit hoher Leistungsdichte und Speicherkapazität werden zurzeit flüssige, organische Elektrolyten eingesetzt. Diese Elektrolyte bergen ein gewisses Sicherheitsrisiko, da sie bei höheren Temperaturen zur Degradation neigen und zum Teil auch leicht entflammbar sind. Eine Alternative zu den flüssigen Elektrolyten bieten glas-keramische Feststoffelektrolyte, die diese nachteiligen Eigenschaften wie Degradationsverhalten und Entflammbarkeit nicht besitzen. Ein entscheidendes Problem dieser Feststoffelektrolyte ist jedoch die relativ niedrige Ionenleitfähigkeit. Im Vergleich zu den flüssigen Elektrolyten ist die ionische Leitfähigkeit von glaskeramischen Elektrolyten bei Raumtemperatur etwa um einen Faktor von 10 bis 100 geringer. Bei Temperaturen > 150 °C ist dieser Nachteil jedoch nicht mehr vorhanden, da die ionische Leitfähigkeit deutlich ansteigt.

 

Im Rahmen der Entwicklung inhärent sicherer Lithium-basierter Batterien mit Festelektrolyt bestehen die zentralen Aufgaben in der Leitfähigkeitssteigerung des Elektrolyten und in der Verbesserung der Elektrokinetik der Kathoden. Diesen Themen werden sich deshalb alle hier involvierten Partner auf unterschiedlichen Entwicklungsniveaus und in allen hier vorgestellten Arbeitspaketen widmen und zwar sowohl vom Werkstoffscreening her als auch aus Processing-Sicht. Für das Screening von Dünnschichtmaterialien eignet sich insbesondere die kombinatorische material­wissenschaftliche Methode der HF-Magnetronzerstäubung (Sputtern) von segmentierten keramischen Materialquellen. Das Potential dieser Methode wurde bereits für amorphe Li1.2V1.3Si0.7O4 Dünnschichten demonstriert, die bei Raumtemperatur eine höhere ionische Leitfähigkeit als das Bulkmaterial zeigten [[1],[2]]. Hinsichtlich der Batterieentwicklung bedeutet dies die erforderliche Nanostrukturierung und Schichtdickenoptimierung der Elektrolyte, weil dadurch neben dem Werkstoff die Leitfähigkeit bestimmt wird. Weiterhin sind für die beschriebenen Batterien angepasste Anoden- und Kathodenmaterialien zu entwickeln. Ziel ist eine iterative Optimierung der Materialsysteme

 

 



[[1]] C. Ziebert, A. Knorr, N. Thiel, J. Fischer, R. Kohler, J. Pröll, W. Pfleging, S. Ulrich, H.J. Seifert, Book of Extended Abstracts of 5. Lithium Battery Discussion – Electrode Materials (LiBD), O45, 12.-17.06.2011, Arcachon, Frankreich

[[2]] C. Ziebert, A. Knorr, S. Ulrich, D. Gerthsen, Extended Abstracts of 1. Internat. Conf. on Materials for Energy, 04.-08.07.2010, Karlsruhe, 2010, Dechema e.V., P.O. Box 150104, Frankfurt am Main, ISBN 978-3-89746-117-8, S. B570-572